Die Blicke sind auf die Politik in den USA gerichtet. Die Wahlen könnten über den künftigen Spielraum von US-Präsident Joe Biden entscheiden und im Falle eines Erfolges der Republikaner Anleger dazu veranlassen, ihre Aktien-Portfolios etwas umzubauen.
Der MDax der mittelgrossen Börsenwerte präsentierte sich am Dienstag mit plus 0,75 Prozent auf 24 265,82 Zähler noch etwas freundlicher als der Dax. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand 0,2 Prozent höher.
Neben den US-Wahlen werfen am Markt bereits die am Donnerstag anstehenden US-Inflationszahlen ihren Schatten voraus. Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets sieht in diesen Daten die wahre Bewährungsprobe für den Dax. "Mit der Europäischen Zentralbank und der Federal Reserve haben die beiden grossen Notenbanken signalisiert, dass ihr Zinsanhebungskurs ab sofort nicht mehr bei 75 Basispunkten pro Sitzung, sondern nur noch bei 50 Basispunkten liegen wird. Aber eben auch nur dann, wenn es die Inflationsdaten hergeben. Das Schlimmste für den Aktienmarkt wäre deshalb ein erneuter Sprung in der Teuerungsrate."
In Deutschland ging unterdessen die Berichtssaison am Dienstag mit gut gefüllter Agenda weiter, unter anderem mit zahlreichen Dax-Werten. Dabei waren besonders auffällig die Titel von Qiagen , die mit einem Plus von 1,9 Prozent unter den Dax-Favoriten waren. Der Gendiagnostik-Konzern hatte seine Ziele erneut angehoben.
Munich Re gewannen 1,6 Prozent, Analysten lobten das Zahlenwerk des Versicherers. Bayer hingegen gaben um 4,4 Prozent nach, laut einem Analysten stehen hier die Markterwartungen für 2022 unter Druck.
Technologiewerte waren europaweit sehr fest. Infineon eroberten mit plus 3,3 Prozent die Dax-Spitze. Aixtron lagen im MDax vorne mit plus 5,7 Prozent.
Im SDax der kleineren Börsentitel glänzten nach Zahlenvorlage die Aktien des Autozulieferers Schaeffler sowie des Strahlen- und Medizintechnikunternehmens Eckert & Ziegler mit Kursgewinnen von 9,3 beziehungsweise fünf Prozent. Die Anteile des Bildverarbeitungsspezialisten Basler rückten nach bekräftigten Mittelfristzielen um 4,9 Prozent vor. Deutsche Pfandbriefbank hingegen rutschten nach einer von der Deutschen Bank gestrichenen Kaufempfehlung um 6,8 Prozent ab./ajx/stk
--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---
(AWP)