Am Nachmittag stieg der Leitindex um 0,52 Prozent auf 15 811,67 Zähler und legt damit den nunmehr fünften Handelstag in Folge zu. Für die verkürzte Handelswoche nach Ostern beläuft sich sein Plus auf 1,4 Prozent. Sein Hoch seit Anfang des vergangenen Jahres, das der Dax am Mittwoch bei 15 827 Punkten nach ermutigenden US-Inflationsdaten erreicht hatte, ist wieder zum Greifen nahe.

Der MDax der mittelgrossen Börsenwerte stieg zuletzt um 1,02 Prozent auf 27 842,00 Zähler.

Im Fokus der Anleger standen weniger die Einzelhandelsumsätze aus den USA für März, die schwächer als erwartet ausgefallen waren, sondern vor allem starke Quartalsberichte von US-Banken. Später stehen noch Daten zur Industrieproduktion und das von der Universität Michigan veröffentlichte Verbrauchervertrauen auf dem Programm, das an den Börsen als die wohl wichtigste Verbraucherumfrage in den USA gilt.

Die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank zählten nach den Zahlen von JPMorgan , der Citigroup und Wells Fargo zu den Favoriten im Dax mit plus 4,4 Prozent und plus 3,5 Prozent. Die US-Grossbank JPMorgan schraubte ihr Gewinnziel für 2023 nach oben und auch die Citigroup überraschte mit einem starken Gewinnsprung im ersten Quartal. Wells Fargo musste im abgelaufenen ersten Quartal weniger abschreiben als befürchtet. Nach den jüngsten Turbulenzen im Bankensektor war mit Spannung auf diese ersten Geschäftsberichte der US-Grossbanken gewartet worden.

Mit plus 4,3 Prozent waren die Anteile von Vonovia ebenfalls besonders gefragt, und auch im MDax und SDax zählten Immobilienwerte zu den Favoriten. Aroundtown gewannen 7,1 Prozent und LEG stiegen um 3,7 Prozent und TAG Immobilien um 5,0 Prozent. Um 5,7 Prozent ging es im Index der kleineren Werte für Grand City Properties nach oben. Allerdings gehören all diese Aktien seit Jahresbeginn zu den am schlechtesten gelaufenen, denn die gestiegenen Zinsen schlugen ins Kontor.

Die Aktien von Covestro stiegen um 1,5 Prozent. Der Kunststoffhersteller hatte am Vorabend überraschend Eckdaten zum ersten Jahresviertel bekannt gegeben. In einem schwierigen Branchenumfeld musste Covestro zwar deutliche Geschäftseinbussen hinnehmen, doch brach das operative Ergebnis weit weniger stark ein als befürchtet.

Hensoldt erreichten im MDax bei 36,70 Euro ein Rekordhoch. Händler verwiesen auf eine prominente Darstellung der Aktie in der ARD-Sendung "Wirtschaft vor acht" am Vorabend. Die Aussicht auf die Teilhabe an Rüstungsprojekten im Zuge steigender Verteidigungsausgaben treiben Aktien wie die Hensoldt und Rheinmetall schon länger an. Auslöser ist der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine.

Der Euro kletterte zeitweise bis auf 1,1076 US-Dollar und damit den höchsten Stand seit rund einem Jahr. Am Nachmittag kostete er 1,1025 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstag auf 1,1015 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite bei 2,41 Prozent. Der Rentenindex Rex lag unverändert bei 125,81 Punkten. Der richtungsweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future sank am Nachmittag um 0,21 Prozent auf 134,60 Punkte./ck/jha/

--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---

(AWP)