Auch der MDax arbeitete sich bis zum Schlussgong in die Gewinnzone vor. Der Index der mittelgrossen Werte beendete den Handel mit einem moderaten Aufschlag von 0,11 Prozent auf 23 970,33 Zähler, nachdem er am Freitag zwischenzeitlich auf ein Tief seit Mai 2020 gerutscht war.

Anhaltend hohe Inflationszahlen in den USA hatten in der vergangenen Woche die Hoffnung auf eine weniger straffe Geldpolitik der US-Notenbank zunichtegemacht. Stattdessen waren die Erwartungen an den anstehenden Zinszyklus noch gestiegen, damit verbunden war gleichzeitig die Sorge um ein Abwürgen der Konjunktur. Die meisten Experten rechnen inzwischen mit einer Zinserhöhung von 0,75 Prozentpunkten. Eine Anhebung gar um einen vollen Punkt wird laut den Ökonomen der Credit Suisse derzeit am Markt mit einer Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent eingepreist.

Auf Unternehmensseite waren die Blicke hierzulande am Montag auf den VW-Konzern gerichtet. Europas grösster Autobauer hat den Börsengang der Porsche AG für den 29. September angekündigt. Die Vorzugsaktien des Sportwagenherstellers werden von diesem Dienstag an in einem Korridor von 76,50 bis 82,50 Euro pro Stück angeboten. Zwar liegt die daraus errechnete Marktkapitalisierung mit bis zu 75 Milliarden Euro eher am unteren Rand bisheriger Expertenschätzungen, die Marktteilnehmer zeigten sich jedoch froh, dass der Börsengang in dem derzeitigen schlechten Börsenumfeld überhaupt stattfindet.

Aktien der VW-Holding Porsche SE verteuerten sich als Dax-Favorit um dreieinhalb Prozent. Mit rund einem Prozent Kursplus zeigten sich die Anleger bei VW-Aktien allerdings etwas weniger euphorisch. Auch DZ-Analyst Michael Punzet sah Licht und Schatten für die Niedersachsen, da diese künftig nur noch über die Dividendenzahlungen am Geschäftserfolg des Sportwagenbauers teilhaben könnten.

Dass United Internet die Pläne für einen Börsengang seiner Cloud- und Webhostingtochter Ionos vorantreibt, gab den Papieren des Telekommunikationskonzerns kurz vor dem Börsenschluss etwas Rückenwind. Letztlich hielt sich das Kursplus mit weniger als einem halben Prozent aber in Grenzen.

Sixt -Aktien fielen nach einer Abstufung auf "Underperform" durch die französische Investmentbank Exane BNP negativ auf. Mit einem Abschlag von fast sechseinhalb Prozent landeten sie auf dem letzten MDax-Platz. Analyst Christoph Blieffert äusserte sich skeptisch zu dem Autovermieter wegen hoher Fixkosten und einer starken Abhängigkeit von der Verbraucherstimmung.

Umgesetzt wurden am Montag noch die jüngsten Indexänderungen. Die wieder in den deutschen Leitindex zurückgekehrten Siemens Energy verbilligten sich um 1,10 Prozent. Die Anteile am Dax-Absteiger Hellofresh sind nunmehr im MDax notiert, der Kurs des Kochboxenversenders büsste knapp 2,2 Prozent ein.

Für den SDax -Neuling Cropenergies ging es am Index-Ende um 13,6 Prozent abwärts. Der Bioethanol-Hersteller hatte angekündigt, dass er wegen Kostendrucks eine Kürzung der Produktion erwägt. Auch eine vorübergehende Stilllegung sei denkbar, hiess es von der Südzucker -Tochter.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 trat zum Börsenschluss nahezu auf der Stelle mit minus 0,03 Prozent auf 3499,49 Punkte. Der französische Cac 40 verlor etwas deutlicher, während die Londoner Börse wegen des Staatsbegräbnisses der Queen geschlossen blieb. In New York war der Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss wieder etwas zurückgefallen und notierte rund 0,1 Prozent tiefer.

Der Euro bewegte sich am Montag weiter um die Parität zum US-Dollar. Am Abend wurden 1,0008 Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 0,9990 (Freitag: 0,9954) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 1,0010 (1,0046) Euro gekostet.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 1,68 Prozent am Freitag auf 1,69 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,06 Prozent auf 130,28 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,48 Prozent auf 142,48 Punkte./tav/jha/

--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---

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