"Der Dax hat wieder einmal die Kurve bekommen", schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Der Experte sprach von einem wichtigen Vertrauensbeweis in die momentane Stärke des Marktes. Der Aufwärtstrend sei intakt. Die zentrale Unterstützung bei 15 240 Punkten halte und damit stimme das Bild aus charttechnischer Sicht.
Der MDax der mittelgrossen Werte gewann 1,52 Prozent auf 28 879,86 Punkte. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es um 0,88 Prozent nach oben.
Positive Impulse für den deutschen Aktienmarkt kamen aus Übersee. So hatten die asiatischen Börsen Kursgewinne verzeichnet. Die Marktstrategen der Deutschen Bank führten die gute Stimmung dort auf den Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor Chinas zurück. Der Index sei im Februar besser als erwartet ausgefallen. Diese Nachricht färbte positiv auf die europäischen Aktienmärkte ab.
Erfreuliche Nachrichten waren auch aus den USA gekommen. Laut dem Präsidenten der Federal Reserve Bank of Atlanta, Raphael Bostic, könnte die US-Notenbank in der Lage sein, im Sommer eine Pause bei der Erhöhung der Leitzinsen einzulegen. Die Fed versucht seit Monaten, die hohe Inflation mit Zinserhöhungen in den Griff zu bekommen.
Bostic habe mit seinen Aussagen für Entspannung gesorgt, schrieben die Autoren des Börsenbriefes "Bernecker-Daily". Das habe zumindest für die Gegenbewegung der Kurse gereicht.
An der Dax-Spitze schnellten die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) um fast acht Prozent in die Höhe. Der Autobauer hatte einen Ausblick präsentiert und mit seinem Dividendenvorschlag positiv überrascht.
Die Anteilsscheine der Lufthansa zogen im MDax an und notierten zum Wochenschluss erstmals seit 2020 wieder über 10 Euro. Zuletzt stand ein Plus von knapp sechs Prozent zu Buche. Die Fluggesellschaft erzielte nach zwei Verlustjahren in der Corona-Krise im Jahr 2022 im Tagesgeschäft wieder einen Milliardengewinn. Im laufenden Jahr will Vorstandschef Carsten Spohr den bereinigten operativen Gewinn "deutlich" nach oben treiben. Zudem bestätigte der Konzern die Ziele für 2024.
Einen Kursrutsch von fast 14 Prozent aber mussten die Aktionäre von PVA Tepla verkraften. Die Papiere fielen damit an das Ende des Nebenwerteindex SDax . Der Gründer und Hauptanteilseigner des Technologieunternehmens hatte sich von seinem verbliebenen Aktienpaket getrennt.
Der Kurs des Euro erholte sich etwas von seinen Vortagesverlusten und notierte zuletzt bei 1,0629 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstag auf 1,0605 (Mittwoch: 1,0684) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9430 (0,9360) Euro.
Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,79 Prozent am Vortag auf 2,74 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,22 Prozent auf 123,42 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,33 Prozent auf 131,95 Punkte./la/jha/
--- Von Lutz Alexander, dpa-AFX ---
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