Kredite ab dieser Höhe würden vor der Vergabe "genauestens geprüft" und bei Bedenken könne es auch vorkommen, dass der Kreditrahmen angepasst werde oder die Firma den angepeilten Transformationswillen hin zu einem nachhaltigeren Geschäftsmodell aufzeigen müsse.

Die BEKB-Präsidentin begründet die Kreditvergabepolitik mit dem Willen der BEKB, die Industrie bei der Transformation unterstützen zu wollen: "Die Rolle des Finanzplatzes ist enorm, er kann und muss mit der Gestaltung des Geldflusses bei Anlageentscheiden und Kreditvergaben Verantwortung übernehmen", betonte Hunziker-Ebneter.

Greenwashing kann Bewusstsein schärfen

Angesprochen auf mögliches "Greenwashing", bei dem die Einhaltung von Nachhaltigkeitsaspekten lediglich vorgetäuscht wird, räumt Hunziker-Ebneter ein, dass dieses existiere. "Greenwashing"-Skandale seien aber auch dazu da, das Bewusstsein zu schärfen: "Sie rütteln die Politik, die Finanzwirtschaft und die Menschen wach", wie etwa am Beispiel des deutschen Vermögensverwalter DWS zu sehen sei.

Generell sei es aber immer noch schwierig, bei "all den Nachhaltigkeitsversprechen durchzublicken" und es brauche mehr Transparenz auch von Seiten der Politik. Die Schaffung transparenter Kriterien sei aber "nicht so einfach", räumte die BEKB-Präsidentin ein.

Um nicht ein Opfer von "Greenwashing" zu werden, brauche es indes meist neben dem Vertrauen in die Bank oder den Vermögensverwalter auch noch ein gutes Stück Eigenleistung. Hunziker-Ebneter rät daher zu einem persönlichen Gespräch mit Anbietern, um auch kritische Fragen stellen zu können. Damit "lässt sich mit gesundem Menschenverstand und Menschenkenntnis schon recht viel herausfinden."

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(AWP)