UBS/CS I: Die politisch heikelste Frage der CS-Übernahme durch die UBS betrifft die Zukunft des Schweizer Geschäfts. Eine Vollintegration hätte einen massiven Stellenabbau zur Folge. Gemäss Experten müsste mindestens die Hälfte der heute 7200 Mitarbeiter der CS in der Schweiz mit der Kündigung rechnen. Ein Verkauf könnte daran scheitern, dass das Geschäft ohne das internationale Netzwerk an Attraktivität verliert. Einen möglichen Ausweg aus dem Dilemma hat Vontobel-Analytiker Andreas Venditti gefunden: Die UBS integriert die CS - und entlässt sie dann wieder in die Freiheit. "Die UBS kann die Synergien der Übernahme dann am besten ausschöpfen, wenn sie mit Ausnahme der Investmentbank die gesamte CS auf ihre eigene Plattform transferiert", sagt Venditti. Die IT und die Abwicklung der Transaktionen werden zusammengelegt. In einem zweiten Schritt könnte die UBS die CS als unabhängige Bank unter eigenem Namen wieder an den Markt bringen. Die CS hätte einen eigenen Auftritt, würde aber von der Plattform der UBS und tiefen Kosten profitieren. Damit würde auch ein Börsengang attraktiv. Die ZKB bewertet die heutige Schweizer Einheit der CS mit 8,6 Milliarden Franken. Eine solche Lösung könne die politisch aufgeheizte Debatte versachlichen. (NZZaS, S. 25/27)

UBS/CS II: Nächste Woche geben die Credit Suisse und die UBS ihre Zahlen bekannt. Bei der CS wird mit deutlichen Geldabflüssen der Kunden gerechnet und von der UBS werden Informationen zur geplanten Monsterbank erwartet. Recherchen der "SonntagsZeitung" zeigen, dass es vorläufig keine Entlassungen geben wird. Im Gegenteil: UBS und CS müssen kurzfristig sogar mehr Personal einstellen. Dies mindestens so lange der Übernahmevertrag noch nicht steht und die Fusion noch nicht überall bewilligt ist. Bis dahin müssen die Banken doppelt geführt werden und angesichts der drohenden Entlassungen kam es weltweit bereits zu sehr vielen Kündigungen, vor allem bei der CS, wie die Zeitung schreibt. Als offizielles Übernahmedatum wird der 30. Juni angestrebt. Es gibt noch einen Grund, der hoffen lässt, dass es nicht zu so vielen Entlassungen kommt wie befürchtet: Offenbar werden Szenarien durchgerechnet, wie man die CS Schweiz ausgliedern und unabhängig lassen könnte. (SoZ, S. 36)

GAM: Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) soll Gespräche zur Übernahme des Vermögensverwalters GAM geführt haben. Das hat die "Financial Times" mit Verweis auf mit der Sache vertraute Personen gemeldet. Die ZKB ist nicht die einzige GAM-Interessentin. Vergangene Woche hatte die britische Liontrust Asset Management über Gespräche zu einer möglichen Übernahme von GAM und der Zusammenführung ihrer Investment-Management-Einheit mit GAM orientiert. Laut der "FT" soll zudem auch die US-Investmentfirma Z Capital Interesse an GAM bekunden. (FT online; sh. sep. Meldung)

COOP: Coop-Chef Philipp Wyss rechnet mit weiter steigenden Preisen im Sortiment des Detailhandelsriesen. "In unserem Supermarktgeschäft wurden Nahrungsmittel 2022 insgesamt 1,4 Prozent teurer. Fürs laufende Jahr dürfte es im ähnlichen Stil weitergehen", sagte Wyss im Interview mit dem Nachrichtenportal "20minuten.ch". Der grosse Teuerungsschub sei aber vorbei, so Wyss weiter. (20minuten.ch online; sh. sep. Meldung)

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(AWP)