Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel am Montag um 0,38 Prozent auf 27 576,48 Punkte. Schon am Freitag war der Index kaum noch vom Fleck gekommen, nachdem er tags zuvor eine Bestmarke von 27 774 Punkten erreicht hatte. Auch für die Indexkollegen des Dow geht es am Montag nicht weiter bergauf. Der marktbreite S&P 500 fiel um 0,28 Prozent auf 3084,29 Punkte, während der technologielastige Nasdaq 100 um 0,30 Prozent auf 8231,39 Zähler fiel.

Donald Trump bremste mit der Aussage über zähe Verhandlungen mit den Chinesen weiter die zuletzt spürbare Euphorie im Handelsstreit. Die Gespräche gingen voran, aber langsam, "viel zu langsam für mich", sagte der US-Präsident am Wochenende - und betonte erneut, dass vor allem China Interesse an einem Abkommen habe. "Wenn es kein grossartiger Deal ist, werde ich ihn nicht machen", sagte Trump.

Auch in anderer Hinsicht steht China im Fokus: Fünf Monate nach Ausbruch der Anti-Regierungsproteste in Hongkong spielten sich dort teils chaotische Szenen ab, nachdem erneut ein Demonstrant von einem Polizisten angeschossen wurde. Spekuliert wird über einen drohenden Generalstreik, Chinas Börsen verloren deutlich.

Auf Unternehmensseite machte vor allem das angebliche Interesse des Finanzinvestor KKR am Pharmahändler Walgreens Boots Alliance Schlagzeilen. Dies hievte die Walgreens-Papiere an der Dow-Spitze mit 6 Prozent ins Plus.

Bei Qualcomm wurden Gewinnmitnahmen von einem Analystenkommentar befeuert: Morgan Stanley hält die Aktien des Chipkonzerns nach gutem Lauf für nicht mehr attraktiv. Die zuletzt auf einem Hoch seit der Jahrtausendwende angekommenen Papiere des Tech-Unternehmen fielen daraufhin um 2,4 Prozent, womit sie im Nasdaq 100 zu den grössten Verlierern zählten.

Im Dow waren Cisco Systems und Goldman Sachs mit Abschlägen von jeweils gut 1 Prozent hinten zu finden. Bei Cisco machen sich die Experten von Piper Jaffray Sorgen um die IT-Ausgaben der Kunden. Bei Goldman Sachs sorgte ein Medienbericht für Gesprächsstoff, wonach die Investmentbank einen Schritt zurück machen könnte bei einem bereits 2017 ausgegebenen Ertragsziel 2020.

Eine positive Ausnahme waren derweil im Tech-Bereich die Tesla -Aktien, die mit plus 2,1 Prozent zum Profiteur von einem Analysenkommentar wurden. Wegen eines besser beurteilen Risikoprofils hat Philippe Houchois von Jefferies sein Kursziel für die Papiere des Elektroautobauers um gleich ein Drittel auf 400 Dollar nach oben geschraubt.

Nicht besser werden dagegen die Tage für die Tupperware-Anleger. Weil sie nun auf eine Quartalsdividende verzichten sollen, sackten die Papiere des Vorratsdosen-Herstellers erst um 10 Prozent ab, relativierten das Minus dann aber auf etwa 3 Prozent. Der Fall auf immer neue Rekordtiefs bei den Papieren nimmt damit weiter kein Ende./tih/mis

(AWP)