Der Dow Jones Industrial stieg im frühen Handel erstmals seit zehn Tagen wieder über die Marke von 34 000 Punkten und notierte zuletzt 0,59 Prozent höher bei 34 0124,83 Punkten. Damit deutet sich für den US-Leitindex ein Wochengewinn von rund 0,6 Prozent an. Im Börsenmonat April steht für den Dow ein Plus von rund 2,2 Prozent zu Buche. Der marktbreite S&P 500 gewann am Freitag 0,61 Prozent auf 4060,60 Zähler. Der Nasdaq 100 legte um 0,29 Prozent auf 13198,82 Punkte zu.

Die Anleger seien wegen der Unsicherheit über mögliche weitere Zinserhöhungen der Fed nervös, nachdem neue Inflationsdaten am Freitag die Wahrscheinlichkeit einer Anhebung in der kommenden Woche und möglicherweise im Juni erhöht hätten, hiess es am Markt. Die Arbeitskosten legten im ersten Quartal stärker als erwartet zu. Leicht positive Impulse lieferte der besser als erwartet ausgefallene Chicago-Einkaufsmanagerindex für April.

Vor dem Wochenende liessen sich einige Unternehmens-Schwergewichte in die Bücher schauen, wobei die Kursreaktionen gemischt ausfielen. Die Aktien von Intel schnellten als klarer Dow-Spitzenreiter um 4,7 Prozent hoch. Der Hersteller von Halbleitern und Datenzentren verbuchte im ersten Quartal zwar einen Umsatzeinbruch und Milliardenverlust, Analyst hatten aber Schlimmeres erwartet.

Die Papiere von Amazon verloren dagegen nach dem Quartalsbericht 3,5 Prozent. Der Online-Händler startete mit einem überraschend deutlichen Umsatzplus ins neue Geschäftsjahr. Auch beim Gewinn wurden die Erwartungen übertroffen. Allerdings brachte die Telefonkonferenz des Managements die unangenehme Erkenntnis, dass es im Cloud-Geschäft im April nur noch ein abgeschwächtes Wachstum gab. Für Amazon ist die Cloud-Sparte wegen ihrer hohen Gewinnspannen ein zentraler Profittreiber.

Aktien von Snap brachen um mehr als 18 Prozent ein. Bei der für die Foto-App Snapchat bekannten Firma war der Umsatz im vergangenen Quartal um sieben Prozent gefallen. Früher war der Dienst für explosives Wachstum bekannt gewesen.

Die beiden Öl- und Gasriesen Exxon Mobil und Chevron verdienten im ersten Quartal unter dem Strich mehr als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Während Exxon um 1,9 Prozent zulegten, konnten, ging es für Chevron um 0,8 Prozent nach oben.

Der Konsumgüterkonzern Colgate-Palmolive legte einen robusten Start in das neue Jahr hin. Der Umsatz wuchs im ersten Quartal um 8,5 Prozent. Hohe Materialkosten belasteten allerdings das Ergebnis. Den Anlegern war es jedoch offenbar gut genug, die Aktien stiegen um 3,3 Prozent.

T-Mobile US verloren 3,6 Prozent. Die US-Tochter der Deutschen Telekom wuchs zu Jahresbeginn bei den Serviceumsätzen nicht so stark wie erwartet und verbuchte insgesamt gar einen Rückgang der Erlöse.

Die Papiere der First Republic Bank wurden zwischenzeitlich vom Handel ausgesetzt, nachdem sie um mehr als 50 Prozent auf ein Rekordtief eingebrochen waren. Zuvor war berichtet worden, dass eine Konkursverwaltung das wahrscheinlichste Szenario für die Regionalbank ist. Zuletzt notierten die Aktien noch 40 Prozent niedriger./edh/he

(AWP)