Zunehmende Zins- und Rezessionssorgen dürften - wie bereits in Asien und Europa - auch die US-Anleger verschrecken. Marktteilnehmer fürchten, dass die unerwartet hohe Inflation die US-Notenbank (Fed) zu noch deutlicheren Zinsschritten bewegen könnte. Bislang war allgemein erwartet worden, dass die Leitzinsen am Mittwoch um weitere 0,50 Prozentpunkte steigen. Die jüngsten Preisdaten hätten nun die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass die Fed die Zinsen um 0,75 Punkte anhebt, sagte Volkswirt Michael Pearce von Capital Economics.

"Die Marktteilnehmer bleiben weiterhin sehr nervös, weil sich neben der Inflationsdynamik zusätzlich ein Konsumrückgang abzeichnet. Das würde die Wirtschaft doppelt treffen und zu Konjunkturrückgängen führen", erklärte Andreas Lipkow von der Comdirect. Zudem stosse das erneut aufkeimende Covid-Thema in China derzeit auf blanke Nerven bei den Investoren. Es gebe derzeit einfach zu viele Risikoherde und wenig Aussichten auf Erleichterungen.

Unter den Einzelwerten stehen einmal mehr die Tesla-Aktien nachrichtlich im Fokus. Der US-Elektroautobauer hat einen Aktiensplit im Verhältnis von drei zu eins angekündigt, um seine Anteilscheine günstiger für Kleinanleger zu machen. Aktiensplits ändern eigentlich nichts am Börsenwert eines Unternehmens, doch der Preis pro Anteilschein sinkt dadurch, so dass die Aktie rein optisch billiger erscheint. Zudem stufte die kanadische Bank RBC Tesla von "Sector Perform" auf "Outperform" hoch. Den Tesla-Aktien halfen jedoch beide Nachrichten nicht, denn sie fielen vorbörslich um mehr als 4 Prozent.

Die allgemeine Schwäche der Technologiewerte machte am Montag vorbörslich auch vor anderen grossen Namen nicht halt. So verbilligten sich die Anteilscheine von Apple um 2,8 Prozent, Amazon um 4,3 Prozent und Microsoft um 2,3 Prozent. Die Titel von Oracle büssten im vorbörslichen Geschäft 2,1 Prozent ein. Der Datenbankkonzern wird am Montag nach Handelsschluss seine Quartalszahlen vorlegen./edh/jha/

(AWP)