Der Arbeitsmarkt in den USA zeigt sich unverändert von seiner starken Seite: Mit 311 000 neu geschaffenen Stellen wurde die Konsensprognose von 225 000 klar überboten. Gleichzeitig stiegen aber die durchschnittlichen Löhne und Gehälter weniger stark als erwartet und die Arbeitslosenquote liegt über der Markterwartung.
Neben dem Arbeitsmarktbericht steht wie schon am Vortag der Bankensektor im Fokus des Geschehens. Die Papiere der angeschlagenen SVB Financial brachen vorbörslich um weitere fast 70 Prozent ein, nachdem sie am Vortag bereits mehr als 60 Prozent eingebüsst hatten. Zuletzt wurde der vorbörsliche Handel der Papiere unterbrochen. Vor zwei Tagen kosteten die Aktien noch fast siebenmal soviel. Investoren dürften massiv Mittel abziehen. Es werden erste Stimmen laut, die eine staatliche Rettung des Finanzierers kleiner und mittlerer Tech- und Biotech-Unternehmen fordern.
Die hohen Kursverluste vieler Bankenaktien am Vortag im Sog von SVB Financial haben die Stimmung für die Branche stark eingetrübt. Die Nachrichten über den Risikokapitalgeber für junge Unternehmen hätten bei Investoren "mehr Fragen aufgeworfen als Antworten gegeben", schrieb Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. Analyst Jim Reid von der Deutschen Bank merkte an, dass sich die Probleme von SVB Financial schon eine Weile im Hintergrund zusammengebraut hätten, am Vortag dann aber regelrecht "explodiert" seien.
Mit schlechten Nachrichten wartete vor dem Wochenende auch der Technologiesektor auf. Aktien von Oracle büssten vorbörslich 4,6 Prozent ein, nachdem die Cloud-Umsätze des Software-Entwicklers im dritten Geschäftsquartal die hohen Erwartungen nicht erfüllt hatten. Die Papiere von Docusign sackten gar um 13 Prozent ab. Der Anbieter elektronischer Signaturen und Verträge enttäuschte mit den Prognosen für das erste Quartal.
Unter den Schwergewichten im Leitindex Dow verloren Caterpillar gut ein Prozent. Die Bank UBS hat zum Verkauf der Aktien des Baumaschinenherstellers geraten./bek/mis
(AWP)