Mit einem verhaltenen Auftakt werden die US-Börsen einer Erholung an der Frankfurter Börse zunächst nicht folgen. Bei deutschen Aktien half vor allem der Vorschlag einer Expertenkommission für die geplante Gaspreisbremse den Kursen der energieintensiven Branchen nach oben, dieser Effekt zieht aber eher lokal das Interesse der Anleger auf sich. An den US-Börsen bleiben die Investoren wohl angespannt vor dem, was im Wochenverlauf die beginnende Berichtssaison und die am Donnerstag erwarteten Verbraucherpreiszahlen bringen werden.
Am Freitag hatte der Arbeitsmarktbericht und davon wieder angefachte Zinssorgen zu einem erneuten Ausverkauf von Risikoanlagen geführt. Am Montag ist nun "Columbus Day" in den USA, die Aktienbörsen bleiben aber geöffnet. Kein Handel findet allerdings am Anleihemarkt statt, der zuletzt immer wieder als Impulsgeber für die Finanzmärkte insgesamt aufgefallen war. Experten rechnen allerdings mit weniger Handelsvolumen und damit einer grösseren Anfälligkeit der Börsenkurse für Schwankungen.
Vorbörslich schwerer unter Druck standen die Aktien aus der US-Autobranche wegen einer sehr pessimistischen Branchenstudie der UBS . Darin rechnet Analyst Patrick Hummel binnen drei bis sechs Monaten mit einem Überangebot und einem abrupten Ende einer beispiellos guten Phase an Preismacht und Profitabilität. Er glaubt daher, dass der Markt die Gewinneinbrüche gerade bei Massenherstellern unterschätzt.
Aus den USA wurden die Papiere der beiden grossen Autobauer von Hummel abgestuft: Ford spricht er jetzt eine Verkaufsempfehlung aus, hier sanken die Papiere im vorbörslichen Handel besonders stark um 5,9 Prozent. Ein klein wenig besser sieht er General Motors mit einer Abstufung auf "Neutral" dastehen, wenngleich auch hier der Kurs vorbörslich um 4,8 Prozent fiel wegen des generellen Pessimismus, den er für die Branche hegt.
Etwas aussen vor lässt der Experte jedoch die Tesla -Aktien, für die er zwar das Kursziel auf 350 US-Dollar senkte, sie aber mit einem Kaufvotum bestätigte. Nachdem die Titel des Elektroautobauers am Freitag im Sog der Nasdaq-Börse besonders deutlich um mehr als 6 Prozent auf das niedrigste Niveau seit Anfang Mai abgesackt waren, bewegten sie sich nun vorbörslich nur recht leicht mit einem halben Prozent im Minus./tih/nas
(AWP)