Im weiteren Handelsverlauf rückt die Geldpolitik in den Vordergrund. Am Abend gibt die US-Notenbank Fed neue Entscheidungen bekannt. Es wird erwartet, dass die Federal Reserve ihren Kampf gegen die sehr hohe Inflation mit einer weiteren kräftigen Zinsanhebung um 0,75 Prozentpunkte fortsetzt. Der Leitzins läge dann zwischen 2,25 und 2,5 Prozent. Bis Jahresende wird ein Niveau deutlich über drei Prozent erwartet.
Aus Unternehmenssicht steht die deutlich an Fahrt aufnehmende Quartalsberichtssaison im Mittelpunkt. Der Software-Riese Microsoft schnitt im vergangenen Vierteljahr trotz deutlicher Umsatzzuwächse schlechter ab als am Markt erwartet wurde. Der Konzern gab jedoch eine optimistische Prognose für sein gerade angebrochenes Geschäftsjahr ab und rechnet mit einem Zuwachs bei Umsatz und operativem Gewinn im zweistelligen Prozentbereich. Die Anteilsscheine legten im vorbörslichen Handel um rund 3,4 Prozent zu.
Auch Google bekommt den Abschwung im Online-Werbemarkt zu spüren: Das Geschäft wuchs im vergangenen Quartal langsamer und der Gewinn des Mutterkonzerns Alphabet ging deutlich zurück. Zugleich demonstrierte der Online-Riese, dass er gut aufgestellt ist, um besser als kleinere Konkurrenten durch die Marktschwäche zu kommen. Die A-Aktien von Alphabet stiegen vorbörslich um 3,7 Prozent.
Ungeachtet von Inflations- und Rezessionssorgen hat der US-Kreditkartenkonzern Visa einen weiteren Gewinnsprung verbucht. Im Geschäftsquartal bis Ende Juni verdiente Visa netto 3,4 Milliarden Dollar und damit 32 Prozent mehr als vor einem Jahr. Insgesamt legten die Erlöse um 19 Prozent auf 7,3 Milliarden Dollar zu. Analysten hatten im Schnitt mit schlechteren Zahlen gerechnet. Die Aktie reagierte vorbörslich mit einem Kursrückgang von 0,2 Prozent.
Der krisengeplagte US-Flugzeugbauer Boeing schrieb im zweiten Quartal schwarze Zahlen, verdiente aber deutlich weniger. Umsatz und Gewinn blieben deutlich unter den Erwartungen der Analysten. Angesichts einer überraschend positiven Kapitalflussentwicklung reagierte die Aktie vorbörslich jedoch mit einem Kursplus von 2,8 Prozent.
Nach Quartalszahlen schraubte T-Mobile US ein weiteres Mal sein Ergebnisziel für 2022 nach oben. Im zweiten Quartal sank der Umsatz um 1,2 Prozent und lag etwas hinter den Erwartungen von Analysten. Allerdings blieb mit 7 Milliarden Dollar ein etwas höheres bereinigtes Betriebsergebnis (Ebitda) übrig als von Experten erwartet worden war. Im vorbörslichen Handel legte die Aktie um 4,1 Prozent zu.
Die in den USA gehandelten Papiere des israelischen Pharmakonzerns Teva schnellten vorbörslich um fast 26 Prozent nach oben. Teva hat sich im Zusammenhang mit der Opioid-Krise in den USA zur Zahlung von mehr als 4 Milliarden US-Dollar bereiterklärt, um Klagen beizulegen. Die Opioid-Krise hat zu einer landesweiten Klagewelle gegen Unternehmen der Pharmabranche geführt, denen vorgeworfen wird, süchtig machende Schmerzmittel aggressiv beworben und deren Suchtpotenzial verschleiert zu haben./edh/jha/
(AWP)