Im Technologiesektor, der üblicherweise stärker auf Zinssorgen reagiert, ging es vorbörslich sogar noch etwas stärker bergab. Der von dieser Branche geprägte Nasdaq 100 wurde vom Broker IG 1,1 Prozent tiefer auf 12 223 Zähler taxiert. Mit fast 13 Prozent hat er in diesem Jahr aber auch deutlich mehr zugelegt als der Dow mit zwei Prozent.

Die bislang gute Kursentwicklung in diesem Jahr lässt Experten grosser Investmentbanken bei Aktien vorsichtiger werden. Morgan Stanley zum Beispiel blickt in einer Studie skeptisch auf die New Yorker Börsen. Michael Wilson von der US-Bank glaubt, dass der marktbreite S&P 500 , der 2023 gut sechs Prozent zugelegt hat, im ersten Halbjahr noch um etwa ein Viertel absacken könnte.

Die jüngsten Daten deuteten laut Wilson zwar darauf hin, dass die US-Wirtschaft eine Rezession vermeiden könne. Damit sei aber auch eine schnelle Wende in der Geldpolitik der US-Notenbank Fed vom Tisch. Weitere Zinsanhebungen verheissen seiner Ansicht nach nichts Gutes für US-Aktien, die mittlerweile ein teures Niveau erreicht hätten. Das Verhältnis von Chancen und Risiken sei "extrem schlecht" geworden.

Mit Kursverlusten fielen vorbörslich die zuletzt 2,7 Prozent tieferen Aktien von Walmart auf. Wie es hiess, hat der Einzelhandelskonzern enttäuscht mit seinem Ausblick, der auf ein weiteres schwieriges Jahr schliessen lasse. Die Spanne für den Gewinn je Aktie liege mit 5,90 bis 6,05 US-Dollar unter den Markterwartungen von 6,53 Dollar.

Ähnlich erging es auch den Papieren der Baumarktkette Home Depot , die vorbörslich 4,1 Prozent tiefer gehandelt wurden. Hier hiess es, werde ein erneut starkes Quartal überschattet vom Ausblick. Als Belastung galt, dass das Unternehmen im Gesamtjahr wegen steigender Personalkosten mit einem rückläufigen Gewinn je Aktie rechnet.

Wechselhaft zeigten sich die Aktien des Gesundheitstechnik-Herstellers Medtronic , die vorbörslich zwischen Gewinnen und Verlusten schwankten. Zuletzt wurden sie 0,4 Prozent tiefer gehandelt, obwohl neben überraschend guten Quartalszahlen die Spanne für den diesjährigen Gewinnausblick nach oben eingegrenzt wurde.

Schwer unter Druck standen auch die Papiere von DocuSign , die vorbörslich nach einem negativen Analystenkommentar um sechs Prozent absackten. UBS-Analyst Karl Keirstead sprach den Titeln des Softwareanbieters nach gutem Lauf eine Verkaufsempfehlung aus. Er kritisierte dabei den freien Mittelzufluss, der im Vergleich zu anderen Branchen-Unternehmen nicht vielversprechend sei./tih/jha/

(AWP)