Eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Leitindex Dow Jones Industrial 0,6 Prozent höher auf 31 266 Punkte und den technologielastigen Nasdaq 100 0,9 Prozent im Plus auf 11 984 Zähler. Zu Wochenbeginn waren beide Indizes am Ende noch ins Minus gerutscht und hatten es so versäumt, an ihre Stabilisierung vom Freitag anzuknüpfen.

Die US-Bauwirtschaft entwickelte sich auch im Juni schwach. Die Zahl neu begonnener Häuser und die Anzahl der Baugenehmigungen gingen jeweils zurück. Doch während bei den Baubeginnen mit einem Anstieg gerechnet worden war, fiel der Rückgang bei den Genehmigungen immerhin geringer als befürchtet aus.

Bei Johnson & Johnson reichte es vorbörslich für ein Kursplus von 1,2 Prozent, obwohl der Gesundheitskonzern wegen des starken US-Dollar bereits zum zweiten Mal die Jahresziele senkte - dieser hatte auch das Umsatzwachstum im zweiten Quartal gebremst. Höhere Steuerrückstellungen und steigende Kosten liessen zudem den Nettogewinn um knapp ein Viertel zurückgehen. Das von den Analysten viel beachtete bereinigte Ergebnis je Aktie fiel indes besser aus als erwartet.

Auch der weltgrösste Luftfahrt- und Rüstungskonzern Lockheed Martin blickt zurückhaltender als bisher auf das laufende Jahr. Das vergangene Quartal sei nicht zuletzt von Lieferketten-Problemen beeinflusst gewesen, hiess es. Die Aktien gaben um dreieinhalb Prozent nach, was auch die Konkurrenten Northrop Grumman und Raytheon in Mitleidenschaft zog: Deren Papiere verbilligten sich um zwei beziehungsweise ein Prozent.

Bei IBM stand nach Zahlen ein Kursrutsch von fünfeinhalb Prozent zu Buche. Zwar konnte der Computer-Dino den Umsatz im zweiten Quartal dank einer starken Nachfrage nach Cloud-Software und IT-Services deutlich steigern. Insgesamt lagen die Zahlen deutlich über den Analystenerwartungen. Doch der starke US-Dollar, ohne den die Erlöse noch kräftiger gestiegen wären, sorgte für einen nur verhaltenen Jahresausblick.

Die in New York gelisteten Anteilsscheine des chinesischen Fahrdienstleisters Didi gaben um 0,3 Prozent und damit vergleichsweise moderat nach. Im schwelenden Streit zwischen dem Uber-Konkurrenten und den chinesischen Behörden um die Datensicherheit zeichnet sich eine Einigung ab. Die Aufseher könnten Didi eine Geldbusse von umgerechnet über einer Milliarde US-Dollar auferlegen, berichtete das "Wall Street Journal" ("WSJ") unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Dafür könnte Didi aber dann grünes Licht für die geplante zweite Börsennotierung in Hongkong erhalten.

Bei Netflix verteilten die Anleger bereits etwas Vorschuss-Lorbeeren, wie das vorbörsliche Kursplus von anderthalb Prozent zeigte. Der Streamingdienst legt nach dem Börsenschluss seinen Zwischenbericht vor./gl/mis

(AWP)