"Für die Börsen ist der heutige Arbeitsmarktbericht so etwas wie das Idealszenario", sagte der Marktbeobachter Thomas Altmann von QC Partners. Er betonte, dass sich der Jobmarkt in den USA wie von der US-Notenbank Fed beabsichtigt abkühlt, aber bislang nicht auf eine schwerwiegende Rezession zusteuere. "Der Arbeitsmarktbericht ist schwach genug, damit die Fed ihre Geldpolitik langsamer straffen kann. Gleichzeitig ist der Arbeitsmarktbericht stark genug, um das Rezessionsgespenst vom Parkett fernzuhalten", sagte der Experte.
Die Europa-Börsen haben sich bislang in diesem Jahr deutlich besser geschlagen als jene in den USA, sodass die US-Börsen vielleicht auch etwas Nachholpotenzial mit sich bringen. Der EuroStoxx hat aktuell schon gut mehr als fünf Prozent zugelegt in diesem Jahr, während der Dow bisher 0,7 Prozent verloren hat. Experten sind sich aber uneins über die weiteren Perspektiven: Jene der Citigroup raten am Freitag zur Übergewichtung Europas, während die Fachleute der Societe Generale eine gegenteilige Auffassung vertraten.
Auf Unternehmensseite waren alle Augen auf die zuletzt schon gebeutelten Tesla-Aktien gerichtet. Mit einem vorbörslichen Kursrutsch um 6,6 Prozent nähern sie sich erstmals seit August 2020 wieder der 100-Dollar-Marke. Anleger flüchten aus den Aktien, weil der Elektroautobauer offensichtlich immer höhere Preissenkungen in Kauf nehmen muss, um seine Fahrzeuge in China los zu werden. Der Konzern muss sich dort zunehmend starker heimischer Konkurrenz von Anbietern wie BYD , Xpeng oder Nio erwehren.
Tesla hat im wichtigen Automarkt China aufgrund von Verkaufsproblemen seine Preise erneut gesenkt. Die zweite Preissenkung in kurzer Zeit spricht Börsianern zufolge deutlich für eine nach wie vor schleppende Nachfrage nach den Tesla-Modellen. Und das auf einem Markt, für den die Erwartungen an eine durchgreifende Erholung im Zuge der Corona-Lockerungen hoch seien. Diese Erwartung könne sich am Ende als trügerisch erweisen, sagte ein Händler.
Vorbörslich positiv auffällig waren dagegen die Titel von World Wrestling Entertainment, die um zehn Prozent anzogen. Vince McMahon, Mehrheitsaktionär und ehemaliger Vorstandschef des Wrestling-Unternehmens, strebt eine Rückkehr auf einen Chefposten an. Ausserdem schlägt er einen möglichen Verkauf des Unternehmens vor.
Kräftig um elf Prozent nach oben geht es in New York zudem für die Curevac -Aktien. Das in Tübingen sitzende und in den USA hauptnotierte Unternehmen berichtete von positiven frühen Studiendaten mit mRNA-Impfstoffen gegen Corona- und Grippe-Viren, die gemeinsam mit dem Pharmakonzern GSK entwickelt werden./tih/jha/
(AWP)