Am Freitag scheint der Schwung nun aber zumindest erst einmal etwas nachzulassen. Der Broker IG taxierte den US-Leitindex Dow Jones Industrial rund eine Stunde vor Handelsbeginn auf 33 615 Punkte und damit 0,24 Prozent höher. Der Nasdaq 100 wurde mit 13 825 Zählern 0,07 Prozent im Minus erwartet.

In den zähen Verhandlungen über eine Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA sieht das Weisse Haus "stetige Fortschritte". Der grosse Durchbruch blieb bislang aber aus.

Eigentlich streiten Republikaner und Demokraten regelmässig über die Erhöhung des Schuldenlimits. Die jeweils nicht regierenden Seite versucht dann, im Gegenzug für ihre Zustimmung Zugeständnisse für eigene politische Forderungen zu erzwingen.

Diesmal ist das Prozedere allerdings in erbittertes parteipolitisches Gezerre ausgeartet, das gefährlich ist für die USA und darüber hinaus: Ein Zahlungsausfall - der droht bereits Anfang Juni - der weltgrössten Volkswirtschaft könnte eine globale Finanzkrise und einen wirtschaftlichen Abschwung auslösen.

Dessen unbeirrt haben vor allem Techwerte ein bislang starkes Jahr 2023 hingelegt. Der Nasdaq 100 schaffte bereits ein Plus von mehr als einem Viertel. Allerdings hatte er 2022 auch besonders stark und dem Anstieg der Zinsen gelitten.

Ein Grund für den zuletzt guten Lauf: Der Hype um Künstliche Intelligenz (KI). Seit Wochen pumpen Investoren in den USA wieder in grossem Stil Geld in Techwerte. Marktstratege Michael Hartnett von der Bank of America warnt aber mittlerweile angesichts voraussichtlich weiter steigender Zinsen vor einer neuen "Techblase".

KI-bezogene Werte sind denn auch besonders stark gestiegen. Der Kurs des Herstellers von Grafikprozessoren und Chipsätzen Nvidia hat sich 2023 schon mehr als verdoppelt, Microsoft bringt es auf ein Plus von rund einem Drittel. Beide notierten vorbörslich rund ein halbes Prozent tiefer.

Verluste gab es vorbörslich mit minus 1,4 Prozent auch für die Anteilsscheine von Applied Materials . Zwar erwartet der Chipindustrie-Ausrüster einen weniger drastischen Umsatzrückgang als Analysten befürchtet hatten. Die aktuelle Schwäche gerade der Speicherchiphersteller, die entsprechend weniger investieren, schlägt sich dennoch nieder.

Der Sportschuh- und Sneaker-Händler Foot Locker senkte seine Umsatzprognose für das Jahr indes drastisch, was Sorgen für den gesamten Einzelhandel weckte. Die Foot-Locker-Papiere brauchen vorbörslich um 25 Prozent ein. Im Sog ging es auch für die Sportmode- und -warenhersteller Nike und Under Armour um je etwa zwei Prozent abwärts.

Der Hersteller von Traktoren, Mähdreschern und Baumaschinen Deere & Co überzeugte die Anleger hingegen mit einem optimistischeren Geschäftsausblick. Für die Aktien ging es im vorbörslichen US-Handel um mehr als drei Prozent nach oben./mis/jha/

(AWP)