Nach einem uneinheitlichen US-Börsenschluss am Freitag signalisiert der Broker IG für den Wall-Street-Index Dow Jones Industrial eine Stunde vor dem Start ein Plus von 0,1 Prozent auf 33 888 Punkte. Er hatte am Freitag ein halbes Prozent zugelegt und auf Wochensicht ein kleines Minus verbucht.
Der technologielastige Nasdaq 100 wird am Montag 0,5 Prozent höher bei 12 365 Zählern erwartet, nachdem er am Freitag schwächer geschlossen hatte. Technologiewerte werden in Zeiten steigender Zinsen stärker gemieden als andere Aktien, da sich ihre oft hohe Bewertung in der Regel aus der Hoffnung auf beträchtliche Gewinne in der Zukunft speist. Diese sind jedoch bei steigenden Zinsen aus heutiger Sicher weniger wert.
Die US-Inflationsdaten für Januar gelten als das wichtigste Börsenereignis, das in dieser Woche auf der Agenda steht. Zwar dürfte sich die Einschätzung der US-Notenbank bestätigen, dass eine Phase sinkender Inflationsraten begonnen hat. "Allerdings ist die Prognoseunsicherheit diesmal etwas grösser als sonst", relativierte Commerzbank-Analyst Christoph Balz unter Verweis auf den neu zusammengesetzten Warenkorb, an dem die Teuerung gemessen wird. Zudem passten viele Anbieter ihre Preise besonders gerne zu Jahresbeginn an.
"Sollte die Inflation enttäuschen, würden Spekulationen auf deutlich weiter steigende Leitzinsen automatisch neue Nahrung erhalten", warnte zudem Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners.
Unter den Einzelwerten könnte die Citigroup Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Laut der "Financial Times" könnte womöglich bald schon der Verkauf der mexikanischen Tochter Banamex anstehen. Die Grossbank führe exklusive Verhandlungen mit dem Milliardär und Eigentümer von Mexikos grösstem Bergbaukonzern Grupo Mexico , German Larrea, hiess es unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Der Unternehmer bewerte Banamex mit sechs bis acht Milliarden US-Dollar und damit deutlich geringer, als Analysten dies zuletzt taten. Die Aktie reagierte vorbörslich allerdings kaum. Sie legte um 0,1 Prozent zu.
JPMorgan nahm die Aktie von Walt Disney nach Quartalszahlen mit "Overweight" und einem Kursziel von 135 Dollar wieder in die Bewertung auf. Das Papier stieg vorbörslich um 0,3 Prozent. Der Unterhaltungskonzern habe vergangene Woche mit starken Ergebnissen die Erwartungen übertroffen, schrieb Analyst Philip Cusick. Er betrachtet die Medienbranche zwar insgesamt wegen der Verluste im Streamingbereich und des Gegenwinds für das Werbegeschäft mit Vorsicht, Disney sei hier aber dennoch sein bevorzugter Wert. Gründen dafür seien das starke Geschäftsportfolio sowie der im nächsten Jahr zu erwartende starke Rückgang der Streaming-Verluste.
JetBlue Airways legten vor dem Handelsstart um 0,6 Prozent zu. Laut einem Bericht der US-Tageszeitung "Politico" will das US-Justizministerium voraussichtlich im März eine Kartellklage einreichen, um die Übernahme von Spirit Airlines zu stoppen. Dafür verweist die Zeitung in ihrem am Freitag kurz nach Börsenschluss veröffentlichten Artikel auf fünf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Papiere von Spirit Airlines reagierten vorbörslich nicht.
Die sinkenden Ölpreise sorgten für vorbörsliche Verluste von bis zu 0,5 Prozent bei Chevron , ConocoPhillips und ExxonMobil . Marktbeobachter sprachen bei den Ölpreisen von einer Gegenbewegung, nachdem diese in der vergangenen Woche noch deutlich gestiegen waren./ck/mis
(AWP)