Damit nähert sich eine Börsenwoche dem Ende, die von wechselnden Erwartungen an eine Straffung der Geldpolitik durch die US-Notenbank und den Sorgen um das weltweite Wirtschaftswachstum geprägt war. Die Anleger schraubten ihre Erwartungen zurück, wie aggressiv die Fed die Zinssätze anheben wird, um die Inflation zu bekämpfen. Die Wetten auf eine Zinserhöhung um einen Prozentpunkt im Juli wurden zuletzt auf 0,75 Prozentpunkte revidiert.

Der US-Einzelhandel hat seine Umsätze im Juni stärker als erwartet gesteigert. Die Stimmung in den Industrieunternehmen im US-Bundesstaat New York hat sich - gemessen am Empire-State-Index - im Juli überraschend und deutlich verbessert. Der Preisauftrieb von in die USA importierten Gütern hat sich im Juni erneut abgeschwächt. Im weiteren Verlauf stehen noch die Industrieproduktion für Juni, die Lagerbestände für Mai und der Uni-Michigan-Index für Juli auf der Agenda.

Aus Unternehmenssicht steht die beginnende Quartalsberichtssaison im Mittelpunkt des Interesses. Am Freitag veröffentlichte unter anderem die Citigroup ihre Zahlen. Dabei legten die gesamten Erträge um überraschend starke elf Prozent zu. Insgesamt übertrafen die Kennziffern die Erwartungen der Analysten deutlich. Die Aktie stieg vorbörslich um 5,5 Prozent.

Eine deutlich erhöhte Risikovorsorge für faule Kredite angesichts gestiegener Rezessionsgefahr hat den Gewinn beim US-Geldhaus Wells Fargo einbrechen lassen. Im zweiten Quartal verdiente der Finanzkonzern fast 50 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Wells Fargo erhöhte die Rückstellungen für drohende Kreditausfälle kräftig, das zehrte am Ergebnis. Die Aktie reagierte vorbörslich mit einem Kursverlust von 0,7 Prozent.

UnitedHealth wird nach überraschend starken Zahlen zum zweiten Quartal noch zuversichtlicher für das laufende Jahr. Der US-Krankenversicherer steigerte den Umsatz und den bereinigten Gewinn je Aktie deutlicher als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Erst im April hatte das Unternehmen sein Gewinnziel für 2022 angehoben. Im vorbörslichen US-Handel legte die Aktie nach den Neuigkeiten um 2,5 Prozent zu.

Die Aktien von Pinterest schnellten vorbörslich um knapp 15 Prozent hoch. Wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, hat der aktivistische Finanzinvestor Elliott eine Beteiligung von mehr als 9 Prozent erworben und ist damit grösster Anteilseigner des angeschlagenen Social-Media-Unternehmens./edh/jha/

(AWP)