Der Broker IG taxierte den Leitindex Dow Jones Industrial rund eine Dreiviertelstunde vor Handelsbeginn 0,35 Prozent tiefer auf 33 859 Punkte. Der technologielastige und damit besonders konjunkturanfällige Nasdaq 100 wird sogar 0,83 Prozent im Minus erwartet.

"Die Inflation bereitet den Notenbanken nach wie vor grosse Sorgen", schrieb Marktanalyst Craig Erlam. Die jüngsten Teuerungsdaten aus Grossbritannien zeigten, wie weit der Weg noch sei. In dem Land sei eine weitere Zinserhöhung der britischen Zentralbank im nächsten Monat unausweichlich, nachdem die Inflation im März unerwartet über 10 Prozent gelegen hatte.

In den USA hatten robuste Konjunkturdaten zuletzt die Wahrscheinlichkeit ein Stück weit erhöht, dass die US-Zentralbank Fed etwas länger als derzeit erwartet auf Zinsanhebungskurs bleiben könnte. Höhere Zinsen aber schmälern generell die Attraktivität von Aktien im Vergleich zu Anleihen und führen insbesondere bei den Technologiewerten dazu, dass die erwarteten Gewinne in der Zukunft aus heutiger Sicht weniger wert sind.

Derweil ging die Berichtssaison der Unternehmen in eine neue Runde. Im Fokus steht Netflix . Der Streaming-Riese startete verhalten ins neue Geschäftsjahr. Analyst Eric Sheridan von der Investmentbank Goldman Sachs monierte, dass die Zahl der Nutzerkonten trotz des in einigen Märkten schon umgesetzten Verbots zur Teilung von Zugangs-Passwörtern hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei. Die Aktien fielen im vorbörslichen US-Handel um gut zwei Prozent.

Das Geldhaus Morgan Stanley machte zu Jahresbeginn angesichts einer anhaltenden Flaute im Investmentbanking deutlich weniger Gewinn. Damit büssten die Papiere vorbörslich mehr als drei Prozent ein.

Die Fluggesellschaft United Airlines startete gar mit roten Zahlen ins Geschäftsjahr. Das Unternehmen ächzt unter hohen Ausgaben - etwa für Gehälter, Airport-Gebühren und Wartung der Flugzeugflotte - besonders aber für Kerosin. Hier gaben die Anteilsscheine im vorbörslichen Geschäft um knapp ein Prozent nach.

Tesla legt seine Geschäftszahlen nach Handelsschluss vor. Bereits jetzt wurde bekannt, dass der Elektroautobauer die Preise für seine meistverkauften Modelle erneut gesenkt hat. Dies ist Beobachtern zufolge ein weiteres Zeichen dafür, dass Vorstandschef Elon Musk bereit ist, die Rentabilität des Unternehmens zu opfern, um die Nachfrage anzukurbeln. Vorbörslich verloren die Aktien fast drei Prozent./la/jha/

(AWP)