Die amerikanischen Währungshüter könnten um 20.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit ihre vorerst letzte Zinsanhebung bekanntgeben. Nach kräftigen Erhöhungen seit März 2022 wird an den Märkten mit nur noch einer weiteren Anhebung um 0,25 Prozentpunkte gerechnet. Der Fed-Leitzins würde dann in einer Spanne von 5,0 bis 5,25 Prozent liegen. Vor gut einem Jahr hatte er noch an der Nulllinie gelegen.

Die eigentlich spannende Frage ist aber, wie es nach dem anstehenden Zinsentscheid weitergeht. Das Stimmungsbild im geldpolitischen Ausschuss FOMC ist nicht eindeutig. Eine Zinspause scheint angesichts der rückläufigen Inflation und durchwachsener Konjunkturdaten nicht ausgeschlossen. Es lassen sich jedoch auch Argumente für weitere Zinsanhebungen finden, da die Kerninflation ohne Energie und Nahrungsmittel nur mässig gefallen und zuletzt sogar wieder leicht gestiegen ist.

Die Privatwirtschaft der USA hat derweil im April deutlich mehr neue Arbeitsplätze geschaffen als erwartet, wie der Arbeitsmarktdienstleister ADP mitteilte. Der Beschäftigungsaufbau im März fiel allerdings etwas niedriger als bisher ermittelt aus. Der monatliche Arbeitsmarktbericht der Regierung wird an diesem Freitag veröffentlicht.

Der Abschwung im PC-Markt erwischte nach dem grösseren Konkurrenten Intel nun auch den Chipkonzern AMD , wie die Zahlen für das erste Quartal zeigten. Die Aktien büssten angesichts eines Umsatzeinbruchs, des Rutschs in die Verlustzone und eines enttäuschenden Ausblicks vorbörslich knapp sieben Prozent ein. Dagegen zeichnete sich bei den den Intel-Papieren ein Plus von 2,7 Prozent ab.

Die Kaffeehauskette Starbucks schaffte zu Jahresbeginn einen Gewinnsprung und konnte auch die Erlöse kräftig steigern, womit die Analystenerwartungen übertroffen wurden. Doch die Anleger folgten nach der jüngst guten Kursentwicklung auf ein Hoch seit Anfang 2022 der Börsendevise ?sell on good news?: Die Aktien verloren vorbörslich 4,5 Prozent.

Dass Estee Lauder nach der Vorlage der Quartalszahlen zum dritten Mal binnen sechs Monaten die Jahresziele senkte, kam am Markt gar nicht gut an: Die Anteilsscheine des Kosmetikkonzerns sackten im vorbörslichen Geschäft um mehr als 16 Prozent ab.

Auch der amerikanisch-italienische Autokonzern Stellantis konnte mit seinem Zwischenbericht nicht überzeugen, wie ein vorbörslicher Kursrückgang um 2,7 Prozent zeigte. Er schaffte zwar dank höherer Preise ein kräftiges Umsatzplus. Doch die US-Konkurrenz habe die Erwartungen deutlicher übertroffen, monierte UBS-Analyst Patrick Hummel. Doch auch die Ford-Titel mussten trotz eines überraschend starken Wachstums ein Minus von fast zwei Prozent verkraften.

Der Pharmahändler CVS Health erlitt nach der Zahlenvorlage vor Börsenstart einen Kursrückgang um 1,5 Prozent, womit den Aktien ein Tief seit März 2021 droht. Dabei war der Gewinn im ersten Quartal weniger stark als erwartet zurückgegangen.

Dagegen punktete der Pharmakonzern Eli Lilly mit positiven Phase-III-Studiendaten des Alzheimer-Medikamentenkandidaten Donanemab und peilt nun dessen Zulassung an. Die Akten verteuerten sich vorbörslich um gut fünf Prozent./gl/tih

(AWP)