Vor wichtigen Konjunkturdaten und Notenbank-Entscheidungen hielt sich die Kaufbereitschaft aber damit in Grenzen. Am Dienstag stehen US-Verbraucherpreisdaten für den November auf der Agenda, die wegen ihrer Bedeutung für die amerikanische Geldpolitik viel Beachtung finden. Die am vergangenen Freitag veröffentlichten Erzeugerpreise, welche die Verbraucherpreise beeinflussen, belegten auf Herstellerebene zum fünften Mal in Folge eine Abschwächung des Preisauftriebs, welche allerdings geringer ausfiel als von Analysten erwartet.

Allgemein wird erwartet, dass die US-Notenbank Fed auf ihrer Sitzung am Mittwoch den Leitzins um weitere 0,50 Prozentpunkte anheben wird. Das bedeutet zwar eine Verlangsamung des geldpolitischen Straffungstempos gegenüber den letzten vier Sitzungen mit einer Erhöhung um jeweils 0,75 Prozentpunkte. Doch tendenziell schmälern steigende Zinsen die Attraktivität von Aktien gegenüber festverzinslichen Wertpapieren.

Am Donnerstag folgt dann noch der Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB). Hier rechnen Experten zumindest mehrheitlich ebenfalls mit einer Anhebung um einen halben und nicht mehr wie zuletzt um 0,75 Prozentpunkte. Auch die Bank of England entscheidet am Donnerstag über ihren Leitzins. Einem Marktexperten zufolge dürfte es die letzte wichtige Börsenwoche des Jahres werden.

Diese kann zum Auftakt immerhin mit einigen kursbewegenden Unternehmensnachrichten aufwarten. Die Aktien der Geschäftstechnologie-Plattform Coupa Software sprangen vorbörslich um knapp 27 Prozent auf 78,79 US-Dollar hoch, nachdem die US-Beteiligungsgesellschaft Thomas Bravo angekündigt hatte, Coupa für 81 Dollar je Aktie in bar zu schlucken und anschliessend von der Börse nehmen zu wollen.

Für die in New York gelisteten Anteilsscheine des irischen Arzneimittelherstellers Horizon Therapeutics ging es um fast 15 Prozent auf 111,75 Dollar bergauf. Das Unternehmen steht vor der Übernahme durch den US-Biotechnologiekonzern Amgen , dessen Aktien sich um zwei Prozent verbilligten. Amgen biete rund 116,50 US-Dollar je Aktie in bar, teilte Horizon mit. Das sind in Summe gut 26 Milliarden Dollar. Horizon unterstütze das Angebot.

Die zunächst auf Eis gelegte Kooperation von Mercedes-Benz mit Rivian für eine gemeinsame E-Transporter-Produktion liess die schon zuletzt schwachen Aktien des Elektroautobauers um knapp ein Prozent sinken. Wie beide Seiten mitteilten, zieht das US-Unternehmen derzeit andere Projekte vor./gl/mis

(AWP)