Im Fokus der Anleger steht nach wie vor der politische Streit über eine Anhebung der Schuldenobergrenze in den USA. Eine Einigung ist weiterhin nicht in Sicht. Präsident Joe Biden will in einigen Stunden mit dem Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, eine Haushaltsvereinbarung besprechen, um einen Zahlungsausfall abzuwenden. Weitere Gespräche dürften folgen, denn der Anfang Juni drohende Zahlungsausfall könnte nicht nur der weltgrössten Volkswirtschaft schaden, sondern auch eine globale Finanzkrise und einen wirtschaftlichen Abschwung auslösen.

Der Dow gab im frühen Handel um 0,36 Prozent auf 33 305,66 Punkte nach. Der marktbreite S&P 500 zeigte sich mit minus 0,02 Prozent auf 4191,06 Zähler kaum verändert, nachdem dieser viel beachtete Index am Freitag zeitweise auf den höchsten Stand seit dem vergangenen Sommer geklettert war.

Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es am Montag zugleich um 0,33 Prozent auf 13 849,30 Punkte nach oben. Stützend dürfte wirken, dass US-Notenbankpräsident Jerome Powell erneut Hoffnungen schürte, die Fed könnte die Leitzinsen im Juni womöglich erst einmal nicht weiter anheben. Unter Berufung auf die jüngsten Turbulenzen im Bankensektor hatte Powell gesagt, dass die Zinssätze "vielleicht nicht so stark steigen müssen, wie es sonst nötig wäre, um unsere Ziele zu erreichen."

Unter den Einzelwerten büssten an der Nasdaq die Aktien von Micron als Schlusslicht im Auswahlindex 4,3 Prozent ein. China habe daran erinnert, dass sich der Handelskonflikt mit den USA jeden Moment wieder zuspitzen könne, schrieb CMC-Marktanalyst Konstantin Oldenburger unter Verweis darauf, dass Produkte von Micron einer Überprüfung der Cybersicherheit der chinesischen Behörden nicht standgehalten hätten. Chinesische Unternehmen seien daher vor dem Kauf dieser Produkte gewarnt worden. "Der Technologiesektor ist längst zum zentralen Spielfeld für die nationale Sicherheit zwischen den beiden grössten Volkswirtschaften geworden", so Oldenburger.

Im Dow legten die Aktien der grössten US-Bank JPMorgan um 0,4 Prozent zu. Während eines Investorentages äusserte sich das Management angesichts der Übernahme der kollabierten First Republic Bank etwas zuversichtlicher für das laufende Jahr. Dagegen ging es im S&P 100 für die Ford-Aktie um 1,1 Prozent abwärts. Der Autobauer bestätigte während seines Kapitalmarkttages die Jahresziele.

Meta gewannen 2,6 Prozent und erreichten den höchsten Stand seit Februar 2022. Dennoch bekam der Internetriese stärker als bisher die harte Hand der europäischen Datenschutzregeln zu spüren. Die Facebook-Muttergesellschaft erhielt von der irischen Aufsichtsbehörde DPC eine Rekordstrafe in Höhe von 1,2 Milliarden Euro wegen der Beteiligung von Facebook an der Massenüberwachung durch angloamerikanische Geheimdienste./ck/men

(AWP)