Im Zuge der allmählich an Fahrt aufnehmenden Berichtssaison legten eine Reihe von Unternehmen aus dem Dow Jones Quartalszahlen vor, die am Markt durchaus überzeugten. Entsprechend liess der insgesamt eher geringe Verkaufsdruck rasch wieder nach. Die Stimmungsdaten aus der US-Industrie und dem Dienstleistungssektor dagegen wirken sich kaum auf den Handel aus.
Der Dow rückte rund zwei Stunden vor dem Handelsschluss um 0,20 Prozent auf 33 695,27 Punkte vor. Der marktbreite S&P 500 erholte sich weitgehend und gab nur noch um 0,15 Prozent auf 4013,83 Zähler nach. Der technologielastige Nasdaq 100 machte seine Auftaktverluste ebenfalls fast wett und verringerte sein Minus auf 0,24 Prozent und damit auf einen Stand von 11 843,72 Punkten.
Die von S&P Global ermittelten Stimmungsdaten für Januar fielen einer ersten Schätzung zufolge besser als erwartet aus. Beide Werte liegen aber weiterhin unter der Schwelle von 50, die Wachstum signalisiert. Den US-Kennzahlen von S&P für die Industrie und den Dienstleistungssektor wird allerdings nicht dieselbe hohe Bedeutung beigemessen wie dem "alteingesessenen" ISM-Index, der etwas später im jeweiligen Berichtsmonat veröffentlicht wird.
Unternehmensseitig kommt die Berichtssaison allmählich in die Gänge. Bevor der Software-Hersteller Microsoft nachbörslich seine Quartalszahlen bekannt gibt, standen im Dow zunächst der Versicherer The Travelers, der Mischkonzern 3M, der Konsumgüter- und Pharmahersteller Johnson & Johnson und der Mobilfunkanbieter Verizon mit ihren Geschäftsberichten im Blick.
Die Travelers-Aktie setzte sich mit plus 3,4 Prozent an die Index-Spitze. Zwar bekam der Schadenversicherer den heftigen Wintersturm in den USA und Kanada Ende 2022 finanziell deutlich zu spüren, dennoch sorgte die viel beachtete Schaden-Kosten-Quote für Erleichterung unter den Anlegern, denn sie fiel besser als erwartet aus. Am Dow-Ende sackten 3M dagegen nach einem deutlichen Rückgang des Gewinns, der auch bereinigt unter den Analystenschätzungen lag, sowie nach Aussagen zum Jahr 2023 um 5,2 Prozent ab.
Johnson & Johnson verloren 0,7 Prozent. Weniger verkaufte Covid-Impfungen und der starke Dollar bremsten das Unternehmen im Schlussquartal des vergangenen Jahres aus. Für Verizon dagegen ging es zuletzt um 0,2 Prozent abwärts. Einem überraschend starken Gewinn im vierten Quartal stand die Prognose des Telekomunternehmens zum neuen Jahr gegenüber, die unter der Markterwartung liegt.
Im Blick standen zudem die Papiere des Autozulieferers Magna mit minus 6,9 Prozent. Das kanadisch-österreichische Unternehmen senkte seine Schätzung für die Ebit-Marge 2022 und enttäuschte damit die Anleger./ck/nas
(AWP)