Anders als am uneinheitlichen Freitag gab es nun Gewinne in der Breite, die binnen einer Handelsstunde sogar etwas anwuchsen: Der Wall-Street-Index Dow Jones Industrial legte zuletzt um 0,72 Prozent auf 34 114,31 Punkte zu. Der breite gefasste S&P 500 gewann 0,68 Prozent auf 4118,29 Zähler. Der Nasdaq 100 kletterte um 0,93 Prozent auf 12 419,93 Zähler.
Am Dienstag dürfte sich die Einschätzung der US-Notenbank bestätigen, dass eine Phase sinkender Inflationsraten begonnen hat. "Allerdings ist die Prognoseunsicherheit diesmal etwas grösser als sonst", warnte Commerzbank -Analyst Christoph Balz vor möglichen Überraschungen. Er verwies dabei auf den neu zusammengesetzten Warenkorb, an dem die Teuerung gemessen wird. Zudem passten viele Anbieter ihre Preise besonders gerne zu Jahresbeginn an.
Unter den Einzelwerten gehörten die Aktien von Citigroup mit 1,4 Prozent zu den überdurchschnittlich hohen Gewinnern im Finanzsektor. Laut der "Financial Times" könnte womöglich bald der Verkauf der mexikanischen Tochter Banamex anstehen. Die Grossbank führe exklusive Verhandlungen mit dem Milliardär und Eigentümer von Mexikos grösstem Bergbaukonzern Grupo Mexico, hiess es unter Berufung auf Kreise.
Bei Manchester United erhärten sich derweil die Spekulationen über eine Offerte aus Qatar. Investoren aus dem Emirat stünden kurz davor, ein Gebot für den britischen Fussballclub abzugeben, heisst es Kreisen zufolge. Die Papiere profitieren schon länger von solchen Gerüchten, nachdem im November bekannt geworden war, dass die Eigentümer-Familie Glazer über einen Verkauf nachdenkt. Am Montag reichte es nur noch für einen eher verhaltenen Anstieg um 1,5 Prozent.
Einen Kurssprung erlebte dagegen die Aktie des Cloud-Unternehmens Fastly . Hier sorgte eine Kehrwende in der Einschätzung von Bank of America für grosse Aufmerksamkeit, wie ein Kurssprung um 22 Prozent zeigt. Fastly verfüge über ein starkes Geschäftsfundament, von dem das neue Management-Team mittelfristig profitieren könne, schrieb Analyst Tal Liani. Er rechnet 2024 damit, dass das Unternehmen profitabel wird. Anleger könnten nun in eine Aktie einsteigen, deren Kurs am Boden liege.
Längerfristiger Optimismus, der von einem Analysten gestreut wird, galt auch als Treiber des 3,4-prozentigen Kursanstiegs von Microsoft . Keith Weiss von Morgan Stanley sieht einen zyklischen Einstiegszeitpunkt für eine Aktie, die eine der besten Wachstumsgeschichten im Tech-Sektor repräsentiere. Er sieht eine Vielzahl von Aspekten, die für beschleunigtes Gewinnwachstum sprechen. Mit "Overweight" ist der Experte schon lange positiv gestimmt für die Papiere.
Nicht hilfreich war dagegen eine positive Ersteinschätzung von JPMorgan für Walt Disney . Die Bank nahm die Aktie des Medienkonzerns mit "Overweight" wieder in die Bewertung auf. Analyst Philip Cusick bezeichnete das Unternehmen als bevorzugten Wert in der Branche. Auch wenn das Kursziel von 135 Dollar noch mehr als ein Viertel an Potenzial verspricht, wurden Anleger am Montag davon nicht gelockt, wie ein Kursabschlag von fast einem Prozent zeigt.
Die sinkenden Ölpreise sorgten für Kursverluste von bis zu zwei Prozent bei Chevron , ConocoPhillips und ExxonMobil . Marktbeobachter sprachen bei den Ölpreisen von einer Gegenbewegung, nachdem diese in der vergangenen Woche noch deutlich gestiegen waren./tih/he
(AWP)