Vor dem Thanksgiving-Feiertag am Donnerstag und dem verkürzten Handelstag am Freitag legte der Wall-Street-Index Dow rund eineinhalb Stunden vor dem Börsenschluss um 0,45 Prozent auf 34 251,15 Punkte zu. Der S&P 500 gewann 0,68 Prozent auf 4030,91 Zähler und der überwiegend mit Technologieaktien bestückte Nasdaq 100 rückte um 1,08 Prozent auf 11 850,90 Punkte vor.
Aktuelle Wirtschaftsdaten fielen gemischt aus. Im Fokus standen hier vor allem die Einkaufsmanagerindizes für die Industrie und den Dienstleistungssektor im November, die die Forderung nach einem sachteren geldpolitischen Straffungskurs der Fed unterfütterten. "Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für die USA liegt jetzt unter demjenigen der Eurozone", gab Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank zu Bedenken. Das sei insbesondere vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges und den stark gestiegenen Energiepreisen in Europa "erstaunlich". Die Zinserhöhungen der Notenbank Fed um mehr als drei Prozentpunkte würden anscheinend zunehmend zu einer grossen wirtschaftlichen Belastung, konstatierte er.
Unternehmensseitig gab es weitere Geschäftsberichte und Ausblicke von Nachzüglern der Berichtssaison, so etwa von HP Inc, Deere & Co, Nordstrom oder auch Autodesk. Nachdem das vierte Geschäftsquartal des Computer- und Druckerherstellers HP wegen einer sinkenden PC-Nachfrage nicht den Erwartungen entsprach, sollen in den kommenden drei Jahren 4000 bis 6000 Jobs abgebaut werden. Die Anleger waren von diesen Neuigkeiten hin- und hergerissen. Zuletzt dann legte die HP-Aktie um 2,0 Prozent zu.
Die Kaufhauskette Nordstrom senkte ihre Gewinnprognose. Der CAD-Software-Spezialist Autodesk kappte die seine für die in Rechnung gestellten Umsätze (Billings). Beide Papiere sackten in der Folge ab: Nordstrom um 4,0 Prozent und Autodesk um 5,8 Prozent. Der Traktorenhersteller Deere überzeugte dagegen mit seinem Quartalsgewinn, was zu einem Kursplus von 5,7 Prozent führte.
Das Hauptaugenmerk galt jedoch dem englischen Fussball-Club Manchester United . Die Papiere (ADR) des in New York notierten Unternehmens machten einen weiteren Kurssprung um nun 22,2 Prozent auf 18,25 US-Dollar und haben damit binnen zwei Tagen 40 Prozent hinzugewonnen. Kurz nachdem die Trennung von Superstar Cristiano Ronaldo für Aufsehen gesorgt hatte, wurde nun bekannt, dass die Eigentümerfamilie von ManU über einen Verkauf des Clubs nachdenkt. Generell würden alle strategischen Alternativen in Betracht gezogen, hiess es./ck/nas
(AWP)