Rund zwei Stunden vor Handelsschluss legte der Dow um 0,20 Prozent auf 34 165,52 Punkte zu. Der marktbreite S&P 500 stieg um 0,23 Prozent auf 4179,26 Zähler. Für den Nasdaq 100 ging es um 0,23 Prozent auf 13 275,82 Punkte nach oben.

Unter den Konjunkturdaten zum Wochenauftakt stand vor allem der ISM-Index für die US-Industrie im Blick. Er zeigte, dass die Aktivität im April zwar den sechsten Monat in Folge rückläufig war, der Stimmungsindikator sich aber dennoch stärker als erwartet erholte.

Als wichtigstes Ereignis in dieser Woche gilt aber die Zinsentscheidung der US-Notenbank am Mittwoch. Ausserdem wird am Freitag der Arbeitsmarktbericht für den vergangenen Monat veröffentlicht. Daher bleiben die Anleger erst einmal vorsichtig, vor allem, "da die Märkte sehr sensibel auf die künftige Entwicklung der Zinssätze reagieren", wie Tim Waterer, Marktanalyst bei KCM Trade, sagte.

Mehrheitlich wird von einer Anhebung des US-Leitzinses um 0,25 Prozentpunkte ausgegangen, weshalb den begleitenden Bemerkungen die grössere Aufmerksamkeit geschenkt werden dürfte. Sie seien es, die die Marktstimmung in die eine oder andere Richtung zu lenken vermögen, so Waterer. "Angesichts der nach wie vor bestehenden Rezessionsängste werden die Händler wohl keine Freudensprünge machen, falls die Fed signalisiert, dass die Zinsen ihren Höhepunkt noch nicht erreicht haben."

Unter den Branchen rückte einmal mehr die der Banken in den Blick. In der Nacht zum Montag hatte die Einlagensicherung FDIC bekanntgegeben, dass das grösste US-Geldhaus JPMorgan Chase sämtliche Kundengelder und den überwiegenden Grossteil der Vermögenswerte der First Republic übernimmt. Die schwer angeschlagene Regionalbank ist bereits die dritte US-Bank, die in diesem Jahr nach enormen Mittelabzügen aufgrund von Liquiditätssorgen kollabiert ist.

"Thematisch bleibt der regionale US-Bankensektor ein heisses Thema, auch wenn das Ansteckungsrisiko eher gering zu sein scheint", kommentierte Stephen Innes, Managing Partner bei SPI Asset Management, den Schritt. Ähnlich sieht es auch Marktanalyst Edward Moya vom Broker Oanda. Die Wall Street atme dank der angekündigten Übernahme auf. Allmählich sehe es aber danach aus, dass die offenbar gewordenen Probleme nicht zu einer Bankenkrise führten, sagte er und verwies auf Aussagen von JPMorgan-Chef James Dimon, dass sich die USA dem Ende der Zusammenbrüche nähern und Dimon eine Konsolidierung der Branche erwarte.

Was JPMorgan selbst betrifft, so sprach RBC-Analyst Gerard Cassidy von einer "sehr positiven Transaktion", die dazu beitragen sollte, die langfristigen Ausschüttungen an die Aktionäre zu steigern. Die Aktie war Spitzenwert im Dow mit plus 2,2 Prozent. Weitere Bankenwerte reagierten ebenfalls mit Kursgewinnen. Im S&P 100 stiegen Citigroup um 0,8 und Wells Fargo um 1,9 Prozent. Kleinere Finanzwerte wie Western Alliance Bancorp , Comerica und Pacwest Bancorp. gaben unterdessen nach.

General Motors gewannen 2,6 Prozent. Sie profitierten von einer Hochstufung durch Morgan Stanley auf "Overweight" samt einem von 35 auf 38 US-Dollar hochgesetzten Kursziel. Die Aktie des Autobauers biete ein attraktives Chance-Risiko-Verhältnis mit einem gut getesteten Unterstützungsniveau von 30 Dollar, schrieb Analyst Adam Jonas. GM hatte vor rund einer Woche Quartalszahlen vorgelegt und in Erwartung eines starken Gesamtjahres die Jahresziele angehoben.

ExxonMobil büssten dagegen nach einer Abstufung durch Goldman Sachs drei Prozent ein. Analyst Neil Mehta senkte sein Anlageurteil für das Papier des Öl- und Gasproduzenten nach einer mehrjährigen und auch deutlich überdurchschnittlichen Kursentwicklung von "Buy" auf "Neutral", das Kursziel blieb bei 125 Dollar. Exxon hatte am Freitag mit seinen wichtigsten Kennziffern im ersten Quartal die Erwartungen übertroffen./ck/he

(AWP)