Spiegelverkehrt erging es dem Nasdaq 100 , der in dieser Woche aktuell 0,6 Prozent gewonnen hat. Vom höchsten Niveau seit August 2022 aus ging es für den technologielastigen Index am Freitag zuletzt aber um 0,39 Prozent nach unten auf 13 337,68 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,13 Prozent auf 4125,28 Zähler nach.

Anleger wägen derzeit ab zwischen den Chancen am Aktienmarkt durch eine womöglich bald eintretende Zinspause der US-Notenbank Fed und den negativen Auswirkungen einer drohenden Rezession. Unter den US-Verbrauchern trübt sich die Stimmung derweil ein. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima für Mai sank stärker als von Volkswirten erwartet.

Das Damoklesschwert Schuldenobergrenze indes ist möglicherweise etwas stumpfer geworden. US-Präsident Joe Biden und der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, haben laut Medienberichten ein für diesen Freitag geplantes weiteres Treffen verschoben. Stattdessen gibt es weitere Gespräche der Unterhändler. Der Sender NPR berichtete, dass das Treffen verzögert worden sei, um die bisher gemachten Fortschritte nicht zunichtezumachen.

Im schlimmsten denkbaren Fall drohe den Finanzmärkten ein Kollaps, schrieb Analyst Christian Henke vom Broker IG. Aber sowohl die Demokraten als auch die Republikaner würden wohl einen Zahlungsausfall und Verwerfungen an den Kapitalmärkten spätestens fünf vor zwölf vermeiden, glaubt der Experte.

In den USA legt das Parlament in unregelmässigen Abständen eine Schuldenobergrenze fest und bestimmt, wie viel Geld sich der Staat leihen darf. Der Schuldendeckel ist mittlerweile erreicht und das US-Finanzministerium muss die Kapitalreserven anzapfen - denn die USA dürfen nun keine neuen Schulden mehr aufnehmen, um ihre Rechnungen zu begleichen. Für eine Anhebung der Schuldenobergrenze brauchen Biden und seine Demokraten die Republikaner im Kongress.

Der Elektroautobauer Tesla erhöhte zum dritten Mal in diesem Monat die Preise. Anfangs klar im Plus, gaben die Titel anschliessend ihren Gewinn ab. An der 50-Tage-Linie für den mittelfristigen Trend prallten sie ab.

Derweil steht Firmenchef Elon Musk eher mit Nachrichten von Twitter im Fokus. Nach einem chaotischen halben Jahr wird er den Chefposten beim Kurznachrichtendienst wohl in Kürze abgeben. Eine Nachfolgerin sei gefunden und werde in rund sechs Wochen übernehmen, kündigte Musk in einem Tweet an. Einen Namen nannte Musk zunächst nicht. Laut Berichten soll es Linda Yaccarino werden, die Anzeigenchefin des Medienkonzerns NBCUniversal.

Im Dow setzten sich die Papiere des Netzwerkausrüster Cisco an die Spitze mit einem Kursgewinn von 0,9 Prozent. Am Index-Ende lagen die Aktien des Sportartikelproduzenten Nike , die mehr als ein Prozent einbüssten./ajx/ngu

(AWP)