Der Dow Jones Industrial zog um 1,84 Prozent auf 31 195,05 Punkte an. Auf Wochensicht steuert der US-Leitindex damit auf ein Minus von knapp 0,5 Prozent zu.
Der marktbreite S&P 500 stieg am Freitag um 1,66 Prozent auf 3853,28 Zähler. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 1,54 Prozent auf 11 949,24 Punkte nach oben.
Damit nähert sich eine Börsenwoche dem Ende, die von wechselnden Erwartungen an eine Straffung der Geldpolitik durch die US-Notenbank und den Sorgen um das weltweite Wirtschaftswachstum geprägt war. Die Anleger schraubten ihre Erwartungen zurück, wie aggressiv die Fed die Zinssätze anheben wird, um die Inflation zu bekämpfen. Die Wetten auf eine Zinserhöhung um einen Prozentpunkt im Juli wurden zuletzt auf 0,75 Prozentpunkte revidiert.
Aus Unternehmenssicht stand die beginnende Quartalsberichtssaison im Mittelpunkt des Interesses. Am Freitag veröffentlichte unter anderem Citigroup ihre Zahlen. Dabei legten die gesamten Erträge um überraschend starke elf Prozent zu. Insgesamt übertrafen die Kennziffern die Erwartungen der Analysten deutlich. Die Aktien schnellten an der Spitze des S&P um mehr als 13 Prozent in die Höhe.
Eine deutlich erhöhte Risikovorsorge für faule Kredite angesichts gestiegener Rezessionsgefahr liess den Gewinn beim US-Geldhaus Wells Fargo einbrechen. Im zweiten Quartal verdiente der Finanzkonzern fast 50 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Wells Fargo erhöhte die Rückstellungen für drohende Kreditausfälle kräftig, das zehrte am Ergebnis. Die Aktien zogen dennoch im Kielwasser der Citigroup und dank des allgemein festen Marktes um gut sechs Prozent an.
Unitedhealth wird nach überraschend starken Geschäftszahlen zum zweiten Quartal noch zuversichtlicher für das laufende Jahr. Der Krankenversicherer steigerte den Umsatz und den bereinigten Gewinn je Aktie deutlicher als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Erst im April hatte das Unternehmen sein Gewinnziel für 2022 angehoben. Dies bescherte den Anteilscheinen an der Dow-Spitze ein Plus von rund fünf Prozent.
Die Aktien von Walt Disney gewannen 3,6 Prozent. Der zu dem Unterhaltungskonzern gehörende Streaming-Dienst ESPM will wegen teurer Sportrechte seinen monatlichen Abo-Preis um 43 Prozent anheben. Offenbar zeigten sich die Anleger überzeugt, dass Disney dies trotz der aktuell hohen Inflation in den USA am Markt durchsetzen kann.
Die Aktien von Pinterest sprangen um fast 16 Prozent nach oben. Wie das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete, erwarb der aktivistische Finanzinvestor Elliott eine Beteiligung von mehr als neun Prozent und ist damit grösster Anteilseigner des angeschlagenen Social-Media-Unternehmens./la/he
(AWP)