Der marktbreite S&P 500 gewann 1,19 Prozent auf 3797,34 Zähler. Der von Technologietiteln dominierte Nasdaq 100 legte nach anfänglichen Verlusten um 1,06 Prozent auf 11 430,26 Punkte zu.
"Die Aktienmärkte konnten sich zuletzt trotzt steigender Zinsen von ihren Jahrestiefs erholen", schrieb die Investmentbank Berenberg. Erstens sei die Saison der Quartalsberichte der Unternehmen besser angelaufen als von den Pessimisten erwartet. Zweitens sei die Stimmung an den Märkten schon "extrem negativ". Und schliesslich beginne bald die Phase der Aktienrückkäufe von Unternehmen.
Keinen Rückenwind gab es von der Konjunktur. Die Ergebnisse einer Umfrage zur Stimmung in den US-Unternehmen im Oktober verfehlten die Erwartungen, die Zahlen lassen auf eine schrumpfende Wirtschaft schliessen.
Gegen den allgemeinen Aufwärtstrend fielen die Aktien des US-Elektroautobauers Tesla um 1,5 Prozent. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge hat Tesla die Preise in China um rund fünf Prozent gesenkt. Damit würden frühere Preiserhöhungen teilweise wieder rückgängig gemacht, hiess es weiter. Tesla habe in China mit einer wachsenden Konkurrenz durch heimische Hersteller wie BYD zu kämpfen.
Die Aktien von Meta, zu der unter anderen die Netzwerke Facebook und Instagram gehören, verloren zwischenzeitlich mehr als vier Prozent. Die Investmentbank Bank of America hatte die Aktien auf "Neutral" abgestuft. Im Verlauf des Handels holten die Papiere die Verluste aber fast komplett wieder auf.
Die Anteile von AT&T gewannen nach einer Kaufempfehlung des Investmenthauses Raymond James 2,4 Prozent. Die Aussichten für den Telekomkonzern seien besser als die des Kontrahenten Verizon , argumentierten die Analysten.
Herbe Kurseinbrüche erlebten die Aktien chinesischer, in den USA gelisteter Internet-Unternehmen. So sackten die Kurse von Netease, Pinduoduo, Baidu und JD.com um 10 bis 25 Prozent ab. Alle vier Papiere sind im Nasdaq 100 enthalten. Analyst Lester Davids von Unum Capital sprach die Befürchtung aus, dass angesichts der zunehmenden Machtfülle des chinesischen Staats- und Parteichefs Xi Jinping den grossen Internet-Unternehmen des Landes eine verstärkte Regulierung droht. Schon an Chinas Börsen waren die Kurse von Tech- und Internetkonzernen eingebrochen.
Der Euro trat im späten US-Devisenhandel auf der Stelle und kostete zuletzt 0,9873 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 0,9851 (Freitag: 0,9730) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 1,0151 (1,0277) Euro gekostet.
Auch am Anleihemarkt gab es wenig Bewegung, der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) gab um 0,10 Prozent auf 109,69 Punkte nach. Die Rendite für zehnjährige Staatsanleihen belief sich auf 4,24 Prozent./bek/he
--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---
(AWP)