Im frühen Handel hatten positive chinesische Wirtschaftsdaten insbesondere die konjunktursensiblen US-Technologiewerte angetrieben. Die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt erholte sich im ersten Quartal überraschend stark und wuchs um 4,5 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum. Positive Impulse lieferten zudem die Einzelhandelsumsätze im Reich der Mitte für März. Sie stiegen um 10,6 Prozent und übertrafen damit ebenfalls die Erwartungen.

Vor Börsenbeginn veröffentlichte durchwachsene Konjunkturdaten aus den USA hatten nur wenig Einfluss auf die Indizes. Der US-Häusermarkt scheint sich im März wieder etwas schlechter entwickelt zu haben. Die Zahl der neu begonnenen Bauten gab ebenso nach wie die Anzahl der Baugenehmigungen. Letztere sanken stärker als erwartet, während der Rückgang bei den Baubeginnen deutlich niedriger ausfiel als befürchtet.

Etwas getrübt wurde die Stimmung an der Wall Street von uneinheitlichen Geschäftszahlen einiger US-Banken. So lief es bei Goldman Sachs zum Jahresauftakt angesichts eines schwachen Handelsgeschäfts mit Anleihen, Rohstoffen und Währungen nicht rund. Analysten hatten mit höheren Einnahmen gerechnet. Die Aktien büssten 1,7 Prozent ein.

Der Bank of America bescherten die gestiegenen Zinsen mehr Gewinn im ersten Quartal. Die Einnahmen wuchsen zudem stärker als von Experten im Schnitt erwartet. Die Papiere reagierten darauf mit einem Plus von 0,6 Prozent.

Der Pharma- und Konsumgüterkonzern Johnson & Johnson war besser als erwartet ins neue Jahr gestartet. Für das laufende Jahr wird das Management deshalb zuversichtlicher. Im ersten Quartal rutschte J&J infolge eines milliardenschweren Vergleichs im Zusammenhang mit einem Rechtsstreit aber unter dem Strich in die roten Zahlen. Insgesamt zahlte Johnson & Johnson für die Beilegung der über 40 000 Klagen um Körperpflegeartikel, die das Magnesiumsilikat Talkum enthalten, rund 8,9 Milliarden Dollar. Die J&J-Aktie fiel als Dow-Schlusslicht um 2,8 Prozent.

Dagegen stiegen die Anteilscheine von Lockheed Martin um 2,4 Prozent. Der Quartalsgewinn des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns übertraf die Marktschätzungen. Zudem bestätigte das Unternehmen den Ausblick für 2023.

Der Wert der Anteilscheine von Bellus Health verdoppelte sich nahezu auf 14,44 Dollar. Der britische Pharmakonzern GSK will das Biopharmaunternehmen für 14,75 Dollar je Aktie übernehmen. JPMorgan-Analyst James Gordon lobte die relativ attraktive Bewertung, zu der GSK diesen Vermögenswert erwerben wolle - vorausgesetzt, dass die angestrebten Spitzenumsätze über das Jahr 2031 hinaus erreicht würden.

Der Euro verteidigte im US-Geschäft seinen Gewinn aus dem europäischen Handel und notierte zuletzt bei 1,0973 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0972 (Montag: 1,0981) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9114 (0,9107) Euro gekostet.

US-Staatsanleihen haben am Dienstag etwas zugelegt. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) stieg zuletzt um 0,10 Prozent auf 114,47 Punkte. Die Rendite von zehnjährigen Staatsanleihen lag bei 3,57 Prozent./edh/he

(AWP)