Mit den klaren Gewinnen trotzten die drei Indizes nicht nur den jüngsten Sorgen vor dem am Mittwoch anstehenden Zinsentscheid der amerikanischen Notenbank Fed. Sie brachten so auch den starken Monat standesgemäss zu Ende. Für den Januar verzeichnete der Dow ein Plus von 2,8 Prozent. Die beiden anderen Börsenbarometer schafften gar Gewinne von über sechs beziehungsweise knapp elf Prozent.

Es wird damit gerechnet, dass die Fed den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte erhöht, damit aber das Tempo bei den Zinserhöhungen weiter drosselt. Wichtiger als der Zinsschritt werden Äusserungen zur weiteren Entwicklung werden. Die Anleger mussten am Dienstag zudem noch eine Reihe von Konjunkturdaten sowie eine Flut von Unternehmenszahlen einordnen.

Millionenschwere Wertberichtigungen auf das Bahnsegment verhagelten dem erfolgsverwöhnten Baumaschinen- und Nutzfahrzeughersteller Caterpillar das Schlussquartal. Dazu belasteten höhere Kosten und der schwächere US-Dollar. Das bereinigte Ergebnis je Aktie blieb trotz eines Anstiegs hinter den Erwartungen zurück, so dass die Aktie am Dow-Ende weitere dreieinhalb Prozent einbüsste. Vor dem Wochenende hatte sie allerdings noch einen Rekordstand erreicht.

Zweitgrösster Tagesverlierer im Leitindex war McDonald's mit einem Minus von 1,3 Prozent. Die Schnellrestaurantkette verbuchte zum Jahresende trotz höherer Preise ein starkes Wachstum und verdiente deutlich mehr als vor einem Jahr. Allerdings enttäuschte die Profitabilität.

Dagegen zogen die Papiere von General Motors (GM) um 8,4 Prozent an. Der Autobauer äusserte sich zwar vorsichtig zum laufenden Jahr und geht nur unter guten Bedingungen von einer Gewinnsteigerung aus. 2022 ging der Gewinn unter dem Strich bereits zurück. Zahlen und Ausblick fielen aber besser aus als von Analysten erwartet. Im Kielwasser von GM gewannen die Anteilsscheine der Konkurrenten Ford und Stellantis 4,8 und 4,1 Prozent.

UPS erfreute die Anleger mit einem Kursplus von 4,7 Prozent. Zwar stellt sich der Paketdienst nach einem überraschenden Umsatzrückgang im vierten Quartal auch im neuen Jahr auf geringere Erlöse ein. Der Konkurrent von Fedex und Deutscher Post DHL zeigt sich damit pessimistischer als der Durchschnitt der Analysten. Der zuletzt erzielte bereinigte Gewinn je Aktie aber überraschte positiv. Für den Rivalen Fedex ging es gar um 5,3 Prozent nach oben.

Die Anteilsscheine des Ölriesen ExxonMobil verteuerten sich nach einem Rekordjahr um 2,2 Prozent. Die Enttäuschung, dass der Konzern - im Gegensatz zu Konkurrent Chevron vergangene Woche - vorerst keine neuen Pläne zur Ausschüttung von Gewinnen an Aktionäre vorstellte, blieb damit auf den vorbörslichen Handel beschränkt.

Dem Pharmakonzern Pfizer nützte das coronabedingte Rekordjahr letztlich ebenfalls, wie das Kursplus von 1,4 Prozent zeigte. Der Rückenwind durch die Pandemie dürfte im neuen Jahr allerdings spürbar nachlassen, weshalb das Unternehmen mit einem deutlich sinkenden Umsatz und Gewinn rechnet.

Den Kurssprung von knapp 13 Prozent auf ein Hoch seit dem Herbst verdankte der Musikstreaming-Marktführer Spotify derweil der erstmals übersprungenen Marke von 200 Millionen Abo-Kunden. Experten sahen sowohl die Nutzerzahlen als auch die Marge über den Erwartungen. Der gegenüber dem Vorjahr ausgeweitete Verlust focht die Anleger nicht an.

Der Euro bekam von überraschend robusten Konjunkturdaten aus der Eurozone etwas Auftrieb und kletterte im New Yorker Handel auf 1,0866 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,0833 (Montag: 1,0903) Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9231 (0,9171) Euro gekostet.

US-Staatsanleihen legten nach einem schwachen Wochenauftakt zu: Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) stieg um 0,33 Prozent auf 114,66 Punkte. Im Gegenzug sank die Rendite zehnjähriger Staatspapiere auf 3,50 Prozent./gl/jha/

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

(AWP)