Der Leitindex Dow Jones Industrial weitete nach einem schwachen Auftakt sein Minus aus und verlor am Ende 1,91 Prozent auf 33 063,61 Punkte. Den anderen Indizes erging es noch schlechter: Der marktbreite S&P 500 schloss 2,14 Prozent tiefer bei 4137,99 Punkten, was den grössten prozentualen Tagesverlust seit mehr als sechs Jahren bedeutet. Der technologielastige Nasdaq 100 büsste gar 2,66 Prozent auf 12 890,54 Zähler ein.

Am Markt wird darauf spekuliert, dass die US-Notenbank Fed weiter einen strikten Straffungskurs verfolgen dürfte, um die hohe Inflation in den Griff zu bekommen. Mit besonderer Spannung wird in Jackson Hole der Auftritt des US-Notenbankchefs erwartet. Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda glaubt, dass Jerome Powell noch einmal bekräftigen wird, was er und seine Kollegen in letzter Zeit öffentlich gesagt haben, ohne vor der Septembersitzung der Fed zu viel zu verraten.

An den US-Börsen stand am Montag eine mögliche Milliardenübernahme in der Gesundheitsbranche im Fokus. Das "Wall Street Journal" hatte berichtet, dass der weltgrösste Online-Händler Amazon , der Krankenversicherer Unitedhealth und der Infusionsdienstleister Option Care Health gemeinsam mit dem Pharma-Einzelhänder CVS Health Kaufgebote für den Anbieter häuslicher Gesundheitsdienste Signify Health planen. Dessen Aktien schossen daraufhin um fast ein Drittel hoch. Von den Anteilscheinen der vier angeblichen Übernahmeinteressenten gaben Amazon im schwachen Tech-Umfeld mit 3,6 Prozent am stärksten nach, während Option Care Health minimal im Plus schlossen.

Die Aktien des US-Kinobetreibers AMC Entertainment stürzten angesichts der möglichen Insolvenz von Cineworld um weitere 42 Prozent ab. Die drohende Zahlungsunfähigkeit des britischen Konkurrenten lastet schon seit mehreren Tagen schwer auf beiden Aktien. An diesem Montag wurden zudem erstmals die neuen AMC-Vorzugsaktien unter dem Börsenkürzel "APE" an der New York Stock Exchange (Nyse) gehandelt - sie schlossen nach Kursen bis 10,50 US-Dollar mit sechs Dollar noch unter ihrem ersten Kurs. Die Papiere sollen dieselben Stimmrechte wie die alten Anteilscheine haben. Die Ausgabe der neuen Aktien sei irgendetwas zwischen Aktiensplit und Dividende, kommentierte ein Experte.

Die Aktien von Bed Bath & Beyond setzten mit einem Minus von über 16 Prozent ebenfalls ihren jüngsten Kursrutsch fort. Am Freitag waren sie um mehr als 40 Prozent eingebrochen, nachdem bekannt geworden war, dass RC Ventures, das Unternehmen des aktivistischen Investors Ryan Cohen, seine gesamte Beteiligung an dem Haushaltswarenhändler für 178 Millionen Dollar verkauft hatte.

Ansonsten fielen noch Ford -Titel mit einem Verlust von fünf Prozent auf. Der Autohersteller hatte angekündigt, gegen ein Urteil mit einer beschlossenen Strafzahlung in Höhe von 1,7 Milliarden Dollar im Zusammenhang mit dem tödlichen Überschlag eines F-250 Pickups Berufung einzulegen. Zudem will Ford rund 3000 Stellen in Nordamerika und Indien streichen, um Kosten zu senken und mehr Geld in seine Elektro-Offensive stecken zu können.

Bei Tesla stand ein Kursminus von 2,3 Prozent zu Buche, nachdem Konzernchef Elon Musk eine Preiserhöhung für das Paket des vollständig autonomen Fahrens angekündigt hatte. Demnach sollen die Kosten für das Full Self-Driving (FSD) des Elektroautoherstellers auf 15 000 US-Dollar steigen. Zu Jahresbeginn hatte der Preis noch bei 10 000 Dollar gelegen.

Der Euro setzte seine Talfahrt fort und kostete erstmals seit Mitte Juli wieder weniger als ein Dollar - zuletzt wurden in New York 0,9943 Dollar bezahlt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0001 (Freitag: 1,0054) Dollar festgesetzt; der Dollar hatte damit 0,9999 (0,9946) Euro gekostet.

Die Kurse von US-Staatsanleihen gaben nach einem wenig veränderten Start etwas nach. Der Terminkontrakt für zehnjährige Treasuries (T-Note-Future) sank um 0,29 Prozent auf 117,77 Punkte. Im Gegenzug stieg die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen auf 3,03 Prozent./gl/he

--- Von Gerold Löhle, dpa-AFX ---

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