Bei den Standardwerten hielt sich die Freude in Grenzen. Der Leitindex Dow Jones Industrial schloss mit minus 0,09 Prozent auf 33 531,33 Punkten. Der marktbreite S&P 500 , der auch viele Tech-Aktien enthält, legte um 0,45 Prozent auf 4137,64 Zähler zu.

Marktspekulationen über Zinssenkungen der US-Notenbank Fed ab Sommer seien aber verfehlt, hiess es von der Commerzbank. Die Inflation habe zwar ihren Höhepunkt überschritten, doch gehe der Rückgang sehr langsam vonstatten. Das unterliegende Inflationsproblem sei nicht gelöst. Von den Experten von Capital Economics hiess es, die Daten dürften die Fed wohl nicht dazu bringen, die Zinsen im Juni erneut anzuheben. Andererseits aber bestehe die Gefahr, dass diese doch noch etwas länger als gedacht auf hohem Niveau blieben.

Im Fokus standen am Markt zudem die Papiere des Fintech-Unternehmens Upstart mit einem Kurssprung von mehr als einem Drittel. Der Kreditvermittler übertraf im vergangenen Quartal die Erwartungen und sorgte zudem mit einem optimistischen Ausblick für gute Laune bei den Anlegern. Trotz der Zurückhaltung seiner Bankpartner im Zuge der US-Regionalbankenkrise konnte sich Upstart weitere Mittel langfristig sichern.

Im Lithium-Sektor will der australische Konzern Allkem den US-Branchenkollegen Livent übernehmen. Inmitten steigender Nachfrage nach Batterien für Elektrofahrzeuge befindet sich der Sektor damit weiter auf Konsolidierungskurs. Livent schlossen 5,2 Prozent höher. Die in New York gehandelten Allkem-Papiere legten um 13,6 Prozent zu.

Deutlich gefragt waren auch die Papiere von Syneos Health mit einem Kursgewinn von 8,8 Prozent. Der Pharmapartner bei klinischen Studien führt Übernahmegespräche mit einem privaten Konsortium.

Klar abwärts ging es dagegen für die Anteile von Airbnb und der Drive-Through-Kaffeekette Dutch Bros . JPMorgan hatte die Aktien von Dutch abgestuft - der Bericht zum ersten Quartal habe den letzten Ausschlag hierfür gegeben, hiess es. Die Anteile verloren rund zwölf Prozent. Der Apartment- und Zimmervermittler Airbnb enttäuschte derweil mit einem verhaltenen Geschäftsausblick. Dessen Papiere sackten um fast elf Prozent ab.

Der erneute Inflationsrückgang in den USA trieb den Euro zeitweise über 1,10 US-Dollar. Nach dem Wall-Street-Schluss kostete die Gemeinschaftswährung 1,0982 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0950 (Dienstag: 1,0959) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,9132 (0,9125) Euro gekostet.

Auch US-Staatsanleihen reagierten mit deutlichen Gewinnen auf die Inflationsdaten. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) stieg zuletzt um 0,58 Prozent auf 115,86 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Papiere rutschte im Gegenzug auf 3,44 Prozent ab./ajx/he

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

(AWP)