Auf der jüngsten Sitzung der US-Notenbank fand der Zinsschritt von 0,25 Prozentpunkten grosse Zustimmung, wie dem Fed-Protokoll zur jüngsten Entscheidung vom 22. März zu entnehmen ist. Alle Mitglieder hätten dies unterstützt. Zudem senkten die Geldpolitiker ihre Erwartungen an weitere Zinserhöhungen und verwiesen auf die Wirkungen der Bankenkrise auf die wirtschaftliche Aktivität und die Inflation. Von den Analysten von Capital Economics hiess es dazu, die Fed sei unsicher über die Auswirkungen, die die Turbulenzen im Bankensektor auf die Wirtschaft habe.

Vor dem Fed-Protokoll hatten US-Inflationsdaten bereits die Anleger verunsichert. Die Indizes taten sich mit einer Richtungsfindung zeitweise schwer. Die hohe Teuerung in den USA hatte sich im März stärker abgeschwächt als erwartet. Die Verbraucherpreise kletterten im Vergleich zum Vorjahresmonat um 5,0 Prozent. Das ist der niedrigste Anstieg seit Mai 2021. Im Februar hatte die Rate noch bei 6,0 Prozent gelegen. Analysten monierten aber die immer noch hohe Kerninflation. Volkswirt Edoardo Campanella von Unicredit schrieb, die Inflation gehe in die richtige Richtung, aber es sei noch zu früh, um zu feiern.

Unternehmensseitig standen zur Wochenmitte zwei Übernahmen im Fokus: So traf der Finanzinvestor Brookfield Infrastructure Partners eine Vereinbarung zum Kauf des Container-Unternehmens Triton International für 4,7 Milliarden Dollar. Das Kaufgebot belaufe sich auf 85 Dollar je Triton-Aktie, ein Aufschlag von 35 Prozent auf den Schlusskurs vom Dienstag. Die Triton-Aktien schnellten um 32,3 Prozent auf 83,34 Dollar hoch, die Brookfield-Papiere schlossen knapp im Minus.

Der Mischkonzern Emerson Electric will das Hightech-Unternehmen National Instruments übernehmen. Die Emerson-Titel sanken um rund ein Prozent, die von National Instruments gewannen 9,7 Prozent.

Die Ergebnisse der US-Fluggesellschaft American Airlines blieben im ersten Quartal hinter den Erwartungen zurück. Die Aktien rutschten um 9,2 Prozent ab. United Airlines und Delta Air Lines verloren angesichts dieser Nachrichten 6,5 beziehungsweise 2,4 Prozent.

Der Euro stieg nach den US-Verbraucherpreisdaten bis auf 1,10 US-Dollar und damit auf den höchsten Stand seit Anfang Februar. Nach dem Börsenschluss in den USA wurde die Gemeinschaftswährung zu 1,0988 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0922 (Dienstag: 1,0905) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,9156 (0,9170) Euro gekostet.

Am Rentenmarkt legte der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) um 0,33 Prozent auf 115,75 Punkte zu. Die Rendite von zehnjährigen Staatsanleihen sank im Gegenzug auf 3,41 Prozent./ajx/he

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

(AWP)