Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor letztlich 0,22 Prozent auf 33 147,25 Punkte. Der marktbreite S&P 500 gab um 0,25 Prozent auf 3839,50 Punkte nach. Beim technologielastigen Nasdaq 100 belief sich der Abschlag am Ende des Tages nur noch auf 0,10 Prozent auf 10 939,76 Zähler. Alle drei Indizes verbuchten im Monat Dezember hohe Verluste, allein der Nasdaq 100 rutschte um gut neun Prozent ab.

Noch düsterer fällt die Jahresbilanz aus: 2022 war das schwächste Börsenjahr seit der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008. Für den Dow ging es dabei um 8,8 Prozent bergab. Beim S&P 500 steht ein Verlust von 19,4 Prozent zu Buche. Der Nasdaq 100 übertrifft dies noch mit einem Minus von einem Drittel. Marktbeobachter sprechen daher von einem "Börsenjahr zum Vergessen", die Anleger sollten es nun "einfach abhaken" und nach vorne schauen.

Vom russischen Angriff auf die Ukraine und dem darauf folgenden Anziehen der Energiepreise sind die Vereinigten Staaten weniger betroffen als Europa, wo die Aktienkurse 2022 ebenfalls in die Knie gingen. Doch die Inflation nahm auch in den USA in diesem Jahr kräftig Fahrt auf und zwang die Notenbank, mit deutlichen Zinserhöhungen gegenzusteuern. Diese zogen vor allem die Nasdaq-Börse in Mitleidenschaft, da die dort zahlreich notierten Technologieunternehmen zur Finanzierung ihres Wachstums stärker als Firmen aus traditionellen Branchen auf Kredite angewiesen sind und ihre Investitionen daher teurer werden.

Die Aktien des Elektroauto-Herstellers Tesla gewannen zum Börsenschluss 1,1 Prozent, nachdem sie sich bereits am Mittwoch und Donnerstag von ihrer zuvor siebentägigen Verluststrecke etwas erholt hatten. Mit einem Abschlag von 65 Prozent für 2022 zählen sie im Nasdaq 100 zu den grössten Verlierern des Jahres.

Im Dow waren 2022 mit dem Chiphersteller Intel und dem Cloudsoftware-Spezialisten Salesforce bezeichnenderweise zwei Techwerte die grössten Verlierer mit Einbussen von rund 49 beziehungsweise fast 48 Prozent. Am letzten Handelstag des Jahres waren Intel indes dank eines fulminanten Schlussspurts der beste Wert mit plus 0,8 Prozent, Salesforce schlossen kaum verändert.

Chevron nahmen 2022 die Spitzenposition im Dow ein mit einem Zuwachs von 53 Prozent. Als Ölkonzern profitierte das Unternehmen von den hohen Energiepreisen. Am Freitag gewannen sie 0,7 Prozent.

Der Euro stieg über 1,07 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0666 (Donnerstag: 1,0649) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,9376 (0,9391) Euro gekostet.

Am US-Anleihemarkt sank der Terminkontrakt für zehnjährige Papiere (T-Note-Future) um 0,28 Prozent auf 112,13 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Anleihen stieg im Gegenzug auf 3,88 Prozent./ajx/he

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

(AWP)