Der Dow Jones Industrial , der zu Wochenbeginn den höchsten Stand seit gut sechs Wochen erreicht hatte, verlor einen Grossteil seiner Gewinne vom Montag wieder. Er ging 0,59 Prozent tiefer bei 33 402,38 Punkten über die Ziellinie. Während der marktbreite S&P 500 um 0,58 Prozent auf 4100,60 Punkte abrutschte, verlor der technologielastige Nasdaq 100 0,37 Prozent auf 13 100,08 Zähler.
Die Auftragseingänge der US-Industrie waren im Februar stärker gesunken als erwartet. Ausserdem ist die Zahl der offenen Stellen erstmals seit Mai 2021 unter zehn Millionen gefallen, wie aus einem Bericht des Arbeitsministeriums hervorgeht. An der Börse wurde dies als Signal gewertet, dass der Bedarf für Arbeitskräfte nachlässt. Damit rückt bereits der US-Arbeitsmarktbericht am Karfreitag ins Blickfeld.
Unter den Einzelwerten war die Nachrichtenlage dünn. Allgemein gerieten die Aktien von Banken und Industriekonzernen wegen der Konjunktursorgen etwas stärker unter Druck. Die Aktien der Geldinstitute JPMorgan und Goldman Sachs verloren im Dow bis zu 1,3 Prozent, während jene des Baumaschinenherstellers Caterpillar dort sogar um 5,4 Prozent abrutschten.
Ausserdem zollten Ölwerte ihrer Rally vom Vortag, die mit einer deutlichen Kürzung der täglichen Opec-Fördermengen einher gegangen war, schon wieder Tribut. Für Chevron , ExxonMobil und ConocoPhillips ging es wegen der steigenden Angst vor einer Rezession zwischen 0,5 und 2,0 Prozent bergab.
Intel setzte im Dow seinen guten Lauf auf dem höchsten Niveau seit August fort, der Kurs verlor aber im Verlauf an Schwung. Am Ende stiegen die Titel des Chipkonzerns noch um 0,6 Prozent. Sie wurden dabei unter anderem vom Spitzenreiter Nike überholt. Die Anteile des Sportartikelkonzerns zogen um 1,7 Prozent an.
Bei den am Vortag deutlich gefallenen Aktien von Tesla währte eine anfängliche Erholung wegen chinesischer März-Absatzdaten nicht lange. Der Kurs des Elektroautobauers blieb mit minus 1,1 Prozent auf Talfahrt. Hier hallten schwache globale Auslieferungszahlen vom Vortag nach.
Negativ ins Blickfeld gerieten die Papiere von Virgin Orbit , die ihre Talfahrt mit einem Einbruch um 23 Prozent verstärkten. Das US-Raumfahrtunternehmen meldete Insolvenz gemäss Chapter 11 an. Nun soll - geschützt vor Forderungen der Gläubiger - der Verkauf des auf Satellitenstarts spezialisierten Unternehmens von Milliardär Richard Branson vorangetrieben werden.
Der US-Dollar litt unter den Konjunktursorgen. Mit zuletzt gezahlten 1,0958 US-Dollar näherte sich der Kurs des Euro erstmals seit Anfang Februar wieder der Marke von 1,10 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,0901 (Montag: 1,0870) Dollar fest. Der Dollar hatte damit 0,9173 Euro gekostet.
Die Nachfrage nach den als sicher geltenden US-Staatsanleihen stieg. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen legte zuletzt um 0,65 Prozent auf 116,20 Punkte zu. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere gab im Gegenzug auf 3,35 Prozent nach./tih/he
--- Von Timo Hausdorf, dpa-AFX ---
(AWP)