Der marktbreite S&P 500 legte am Freitag um 1,85 Prozent auf 4136,25 Zähler zu. Der technologielastige Nasdaq 100 stieg sogar um 2,13 Prozent auf 13 259,13 Punkte, er erreichte den höchsten Stand seit August 2022. Hier halfen nicht zuletzt die hohen Kursgewinne des Schwergewichts Apple.

In den USA hat sich die Beschäftigung im April deutlich stärker ausgeweitet als erwartet. Zugleich ging die Arbeitslosenquote stärker zurück als angenommen und die Stundenlöhne stiegen stärker als von Volkswirten prognostiziert.

"Unglaublich, welch guten Lauf der Arbeitsmarkt hat", lautete ein erstes Fazit des Ökonomen Thomas Gitzel von der VP Bank. Allerdings könne die US-Notenbank Fed in ein Dilemma geraten: Bleibe der Arbeitsmarkt stark, dann könne die Notenbank nicht so einfach die Zinsen senken. "An den Börsen liebäugelt man bereits mit einem schon bald wieder niedrigeren Zinsniveau", so der Experte.

Die Aktien des Technologiekonzerns Apple stiegen um fast fünf Prozent auf den höchsten Stand seit August 2022. Das Unternehmen punktete im ersten Quartal vor allem mit seinem weiterhin wichtigsten Produkt iPhone und stemmte sich damit gegen die Flaute im Smartphone-Markt. Das sorgte an den US-Börsen insgesamt für eine gehobene Stimmung. Zudem hob Apple die Dividende an und stellte weitere Aktienrückkäufe für 90 Milliarden US-Dollar in Aussicht.

Aktien von Microchip Technology fielen dagegen um 1,2 Prozent. Mit Blick auf die Quartalszahlen des Halbleiterherstellers machten Analysten Risiken hinsichtlich hoher Lagerbestände und der Nachfrage aus.

Die Aktien des Fahrdienstanbieters Lyft brachen um fast 20 Prozent ein. Mit Blick auf die Quartalszahlen des Kontrahenten von Uber sprach die Barclays Bank von nicht wettbewerbsfähigen Preisen. Erst nach 2023 könne sich die Lage bessern.

Die am Vortag abgestürzten Aktienkurse einiger US-Regionalbanken erholten sich teils kräftig. So schossen Western Alliance sogar um mehr als 80 Prozent. Die Aktien von First Horizon blieben mit gut plus neun Prozent deutlich zurück. Anleger waren am Donnerstag durch Berichte zu Verkaufsüberlegungen und möglichen Kapitalerhöhungen von Western Alliance und Pacwest geschockt geworden. First Horizon hatte eine Fusion mit der kanadischen TD Bank abgesagt.

Im Devisenhandel geriet der Euro nach dem guten US-Arbeitsmarktbericht zunächst unter Druck, holte die Verluste anschliessend aber komplett wieder auf. Zuletzt notierte die Gemeinschaftswährung auf 1,1018 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs auf 1,1014 (Donnerstag: 1,1074) US-Dollar festgesetzt. Der Dollar hatte damit 0,9079 (0,9030) Euro gekostet.

Am Rentenmarkt gerieten die Notierungen unter Druck. Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) fiel um 0,68 Prozent auf 115,77 Punkte. Die Rendite für zehnjährige Papiere stieg im Gegenzug auf 3,44 Prozent./bek/he

--- Von Benjamin Krieger, dpa-AFX ---

(AWP)