Der Leitindex Dow Jones Industrial gewann 1,05 Prozent auf 33 220,80 Punkte, während der marktbreite S&P 500 um 1,75 Prozent auf 3849,28 Punkte zulegte. Noch ist das Börsenjahr 2022 nicht beendet, doch es verlief für alle drei Indizes sehr schlecht. Vor allem die zinssensiblen Technologiewerte erwischte es vor dem Hintergrund kräftiger Leitzinsanhebungen der Notenbanken deutlich.

Ähnlich wie schon in Europa scheinen sich vor dem Jahresende die Sorgen vor einer neuerlichen weltweiten Ausbreitung des Corona-Virus angesichts rasant steigender Infektionszahlen in China vorerst in Grenzen zu halten, wenngleich sie im Hintergrund weiter schwelen. Vom US-Arbeitsmarkt kamen am Donnerstag zudem keine kursbelastenden Nachrichten: Der Anstieg der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fiel wie erwartet aus. Am Anleihemarkt kam die Rendite auf zehnjährige Staatspapiere etwas zurück.

Die Papiere von Tesla machten mit einem Tageshoch von 123,57 US-Dollar die Verluste seit Wochenanfang wett, zum Handelsschluss gewannen sie noch 8,1 Prozent auf 121,82 Dollar. Analyst Adam Jonas von Morgan Stanley blieb in einer aktuellen Studie optimistisch für den Elektroautobauer und sieht die jüngste steile Kurs-Talfahrt mit sieben verlustreichen Handelstagen in Folge als Chance.

Neben Tesla legten am Donnerstag auch andere Autowerte klar zu. Ford und General Motors (GM) etwa gewannen 5,4 beziehungsweise 3,5 Prozent. Die Titel der kleineren Tesla-Konkurrenten Rivian und Lucid zogen um bis zu 5,6 Prozent an.

Im Jahr 2023 tritt in den USA die Förderung bestimmter Elektrofahrzeuge aus heimischer Produktion in Kraft. Die Subventionen sind Teil des Inflationsbekämpfungsgesetzes von US-Präsident Joe Biden, das unter anderem milliardenschwere Investitionen in den Klima- und Umweltschutz vorsieht. Unter Branchenexperten gehen die Meinungen über die Schubkraft der Vergünstigungen für den Absatz von E-Fahrzeugen indes auseinander.

Etwas von ihren jüngst deutlichen Verlusten aufholen konnten die Anteile des iPhone-Herstellers Apple mit einem Zuwachs von 2,8 Prozent. Salesforce gewannen 3,2 Prozent, Microsoft 2,8 Prozent und Intel 2,6 Prozent. Im Dow waren die Tech-Papiere damit unter den besten Werten, was jedoch nichts daran ändert, dass sie auf Jahressicht zu den schwächsten zählen.

Auch Southwest Airlines berappelten sich nach einer bislang sehr schwachen Woche wieder mit plus 3,7 Prozent. Nach einer Vielzahl an Flugausfällen während des harschen Winterwetters in weiten Teilen der USA stand die Fluggesellschaft zuletzt in der Kritik, Experten bemängelten fehlende Investitionen in Technologie. Am Freitag will Southwest den Flugplan wider weitgehend einhalten.

Der Euro kletterte im US-Handel fast auf 1,07 US-Dollar, nach dem Börsenschluss kostete die Gemeinschaftswährung 1,0671 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs auf 1,0649 (Mittwoch: 1,0640) Dollar festgesetzt, der Dollar damit 0,9391 (0,9399) Euro gekostet.

Am US-Rentenmarkt stieg der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) um 0,26 Prozent auf 112,48 Punkte. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere betrug 3,83 Prozent./ajx/he

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---

(AWP)