Anders verhielt sich das für den marktbreiten S&P 500 und den Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 , die nun wieder an ihren starken Lauf im Juli anknüpften: Der S&P 500 rückte um 1,58 Prozent auf 4156,03 Zähler vor. Der Nasdaq 100 gewann 2,65 Prozent auf 13 244,09 Zähler. In den zwei vorangegangenen Tagen hatten die US-Indizes nach einem ungewöhnlich starken Monat Juli geschwächelt. Während sie sich am Montag aber noch recht stabil zeigten, war es am Dienstag etwas deutlicher abwärts gegangen. Drohungen Chinas angesichts des Besuchs von Nancy Pelosi, der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses in Taiwan sowie Aussagen zum Thema Inflation von regionalen US-Notenbank-Präsidenten hatten belastet.
Das Augenmerk der Investoren an diesem Tag galt vor allem den Daten zur konjunkturellen Entwicklung der Vereinigten Staaten. So verbesserte sich im Juli die Stimmung im US-Dienstleistungssektor überraschend und ausserdem liegt der ISM Dienste auch deutlich im Wachstumsbereich. "Damit gibt es keine Hinweise auf eine Schrumpfung des Sektors und Wachstumssorgen sollten vor diesem Hintergrund tendenziell kleiner werden", sagte Volkswirt Ulrich Wortberg von Helaba. Veröffentlicht wurden auch die Auftragseingänge für die US-Industrie im Juni. Sie stiegen verglichen mit dem Monat Mai weitaus stärker als prognostiziert.
Unternehmensseitig standen zur Wochenmitte vor allem an der Nasdaq notierte Firmen im Fokus und nahmen dort Spitzenplätze ein: Moderna war grösste Gewinnerin mit plus 16,3 Prozent. Regeneron sprangen um 5,9 Prozent hoch. Das Biotech-Unternehmen Moderna profitierte im abgelaufenen Quartal weiter von seinem Corona-Impfstoff und kündigte zudem ein Aktienrückkaufprogramm an. Regeneron überraschte umsatzseitig positiv dank seiner Blockbuster-Medikamente Dupixent und Eylea.
Die Paypal-Aktien schossen im Nasdaq 100 um 9,5 Prozent hoch, obwohl der Bezahldienst über einen Gewinneinbruch im zweiten Quartal berichtet hatte. Verantwortlich dafür waren aber vor allem Sonderfaktoren wie höhere Steuern - das Tagesgeschäft lief relativ rund. Zudem begrüssten die Anleger die Nachricht, dass der für sein Pochen auf hohe Renditen und seine Einmischung ins Management bekannte Investor Elliott mit einer Beteiligung im Wert von rund zwei Milliarden Dollar zu den grössten Anteilseignern zählt. Der Einfluss machte sich sogleich bemerkbar: Paypal versprach Sparmassnahmen, erhöhte die Gewinnziele, stellte einen neuen Finanzchef vor und kündigte ein neues milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm an.
Starbucks , ebenfalls im Nasdaq 100 zu finden, gewannen 4,3 Prozent. Die Kaffeehauskette steigerte im abgelaufenen Quartal trotz Belastungen in China den Umsatz deutlich. Ausserdem ging der Gewinn zwar zurück, übertraf aber dennoch die Erwartungen.
Dagegen büssten die Anteilscheine von AMD als einer der grössten Verlierer im Nasdaq-Auswahlindex 2,0 Prozent ein. Der Chipkonzern enttäuschte mit seiner Umsatzprognose für das laufende dritte Quartal. Die Tinder-App-Mutter Match Group sackte als Schlusslicht um 17,0 Prozent ab, nachdem der Ausblick auf das laufende dritte Quartal enttäuscht hatte.
Im S&P 100 ging es für die Ford -Aktie nach starken Absatzzahlen im Monat Juli um 3,1 Prozent hoch. Unter den kleineren Werten schossen zudem die Papiere des Frischhalteboxen-Herstellers Tupperware nach besser als erwarteten Quartalszahlen zeitweise um 65 Prozent hoch. Zuletzt betrug das Plus 26 Prozent./ck/he
(AWP)