Der Dow Jones Industrial büsste im frühen Handel 1,35 Prozent auf 32 704,92 Zähler ein. Die bisherigen Jahresgewinne haben sich damit in Luft aufgelöst. Aktuell befindet sich der bekannteste Index der Wall Street zurück auf dem Stand vom 22. Dezember. Im Wochenverlauf steuert er auf ein Minus von 3,3 Prozent zu.

Der breit gefasste S&P 500 verlor am Freitag 1,61 Prozent auf 3947,80 Punkte. Der Nasdaq 100 sank um 2,14 Prozent auf 11 919,70 Zähler. Er fiel damit ausserdem erstmals in diesem Monat unter die Marke von 12 000 Punkte und ist zurück auf dem Niveau von per Ende Januar. Im Wochenverlauf deutet sich für den Auswahlindex der Technologiewerte aktuell ein Wochenverlust von 3,5 Prozent an. Technologieaktien reagieren auf den Zinskurs der Notenbank für gewöhnlich stärker als sogenannte Standardwerte.

Im Dow büsste die Aktie von Boeing als Schlusslicht unter den 30 Werten 3,9 Prozent ein. Der Flugzeugbauer muss die Auslieferung seines wichtigen Langstreckenjets 787 Dreamliner erneut aussetzen. Laut der Luftfahrtaufsicht FAA sind zusätzliche Untersuchungen einer Komponente des Flugzeugrumpfs der Grund.

Gewinner gab es an diesem Tag keine im Dow, doch die Papiere von JPMorgan stemmten sich mit minus 0,1 Prozent am besten gegen den Abwärtstrend. Die US-Bank Morgan Stanley hob ihr Kursziel für die Aktie von 167 auf 173 US-Dollar und bekräftigte ihre "Overweight"-Einschätzung. Laut Analystin Betsy Graseck dürfte die US-Bank durch ein stärkeres Ergebniswachstum von höheren und längerfristigen Zinsen profitieren. Sie fragt zudem: "Wann wird die grösste Bank der Welt einen Börsenwert von einer Billion Dollar erreichen?" Dafür entwarf Graseck Szenarien, wonach dies in weniger als acht bis zwölf Jahren geschehen könnte. Derzeit liegt der Börsenwert von JPMorgan bei knapp 411 Milliarden Dollar.

Im breiten Nasdaq sprangen die Papiere von Beyond Meat um etwas mehr als 22 Prozent hoch. Der Hersteller von Fleischersatz-Produkten toppte im vierten Quartal die Erwartungen und verringerte den Verlust je Aktie stärker als erwartet. Am Markt wurde dies als Indiz gewertet, dass das Unternehmen auf dem Weg zur Profitabilität Fortschritte macht.

Dagegen brachen die Anteilscheine von Nektar Therapeutics um 45 Prozent ein. Eine Phase-II-Studie des Medikaments Rezpeg zur Behandlung der Autoimmunerkrankung SLE verfehlte den primären Endpunkt und damit auch die vom Partner Eli Lilly festgelegte hohe Wirksamkeitshürde. Beide Pharmaunternehmen beschlossen daher, die Phase-3-Studie nicht zu starten. Das Analysehaus Jefferies nahm dies zum Anlass, die Aktie auf "Underperform" abzustufen. Analyst Roger Song sieht das Vertrauen schwinden, während zugleich das Risiko steige, dass das gesamte Rezpeg-Programm gestoppt werden könnte. Eli Lilly verloren lediglich 1,2 Prozent./ck/he

(AWP)