Die Stundenlöhne in den USA sind im November im Vergleich zum Vormonat doppelt so stark gestiegen, wie von Experten erwartet worden war. Auch die Zahl der neu geschaffenen Stellen lag über der Markterwartung. Der Arbeitsmarkt zeige sich bisher recht unbeeindruckt von den Zinsanhebungen, schrieben die Volkswirte der Commerzbank. Die Fed werde daher weiter an der Zinsschraube drehen, "um eine Abkühlung am Arbeitsmarkt zu erzwingen". Erst wenn sich diese Abkühlung deutlich zeige, dürfte die Fed die Zinsen nicht weiter erhöhen.

Der marktbreite S&P 500 verlor 0,84 Prozent auf 4042 Zähler. Der technologielastige Nasdaq 100 büsste 1,13 Prozent auf 11 906 Punkte ein. Im Unterschied zum Dow liegt der Index damit auf Wochensicht noch leicht im Plus.

Zur Wochenmitte war der Dow noch auf den höchsten Stand seit Ende April geklettert. Fed-Chef Jerome Powell hatte mit der Aussage, die Leitzinsen im Dezember möglicherweise nicht so stark anzuheben wie in den Monaten zuvor, an den Börsen Euphorie ausgelöst. "Ich halte es weiterhin für wahrscheinlich, dass die Fed ab der Dezember-Sitzung die Zinsen langsamer erhöht", prognostizierte Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners. Zinserhöhungen in diesem Ausmass "könnten uns jetzt aber länger begleiten als bislang gedacht".

Kursbewegende Unternehmensnachrichten waren vor dem Wochenende rar. Die Aktien von Marvell Technology fielen um 6,6 Prozent. Der Halbleiterhersteller legte enttäuschende Umsatz- und Ergebniszahlen für das vergangene Quartal vor. Auch der Ausblick blieb hinter den Erwartungen zurück.

Papiere von Blackstone verloren 3,6 Prozent. Am Vortag hatten die Titel bereits gut sieben Prozent verloren, nachdem der Vermögensverwalter den Verkauf von Beteiligungen an den Casinos MGM Grand und Mandala Bay in Las Vegas für 5,5 Milliarden US-Dollar besiegelt hatte. Zudem war bekannt geworden, dass Blackstone wegen des grossen Andrangs von Investoren die Abhebungen von seinem 125 Milliarden Dollar schweren Immobilienfonds begrenzt.

Die Papiere des Cloud-Spezialisten Zscaler sackten um mehr als neun Prozent ab. Hier belastete ein enttäuschender Geschäftsausblick. Dagegen übertraf der Automationssoftware-Hersteller Uipath mit dem Zwischenbericht die Erwartungen, was die Anteilsscheine um fast zwölf Prozent nach oben schnellen liess./bek/jha/

(AWP)