Zudem dämpfte der Blick nach China den Risikoappetit der Anleger. Dort erreichte die Zahl der Neuinfektionen den höchsten Stand seit Ende Mai. Die Behörden sprechen von einem sehr hohen Risiko, was weitere Befürchtungen am Markt weckte, da Peking weiterhin an seiner Null-Covid-Strategie festhält. Anleger fürchten vor diesem Hintergrund neue Lieferengpässe, falls die Regierung zur Eindämmung des Virus erneut Lockdowns verhängen sollte.

Der US-Leitindex Dow Jones Industrial gab zuletzt um 0,33 Prozent auf 31 233,74 Punkte nach. Der marktbreite S&P 500 fiel um 0,90 Prozent auf 3864,43 Zähler. Für den technologielastigen Nasdaq 100 ging es um 1,60 Prozent auf 11 931,16 Punkte nach unten.

In der vergangenen Woche hatten sich die wichtigsten US-Indizes ein Stück weit erholt. Mit dem am Freitag vorgelegten robusten US-Jobbericht ebbte die Dynamik der Stabilisierung aber bereits ab - denn viele Börsianer sehen damit die Erwartung bestätigt, dass die Tore für eine weitere deutliche Straffung der US-Geldpolitik weit geöffnet sind. Was entsprechend aber auch Befürchtungen weckt, dass die Währungshüter einerseits über das Ziel hinausschiessen und damit der Konjunktur schaden könnten und Aktien andererseits weniger attraktiv im Vergleich zu anderen Anlageklassen werden.

"Eine höher als erwartet ausfallende Verbraucherpreisinflation würde nach den starken Arbeitsmarktzahlen den Druck auf die US-Zentralbanker erhöhen, weiter mit umfangreichen Zinsschritten konsequent gegen den Preisdruck vorzugehen", schlussfolgern deshalb die Experten der Postbank mit Blick auf die im Wochenverlauf anstehenden Daten zur Teuerung.

Bei den Einzelwerten standen einmal mehr Twitter-Aktien im Rampenlicht, da Milliardär Elon Musk den Kurznachrichtendienst nun doch nicht kaufen will. Musks Anwälte begründeten den Rückzieher mit angeblich unzureichenden Informationen zur Zahl der Fake-Accounts. Das Unternehmen will den Deal vor Gericht durchboxen, die Aktien knickten zuletzt um mehr als sieben Prozent ein.

Die Anteilscheine von Uber fielen um gut drei Prozent. Interne jetzt ans Licht gekommene Unterlagen des Fahrdienst-Vermittlers aus den Jahren 2013 bis 2017 gaben tiefere Einblicke in das damalige aggressive Geschäftsgebaren des Unternehmens./la/he

(AWP)