Die wichtigsten Indizes holten ihre Verluste auf, der Dow Jones Industrial schaffte es aber nur denkbar knapp ins Plus, indem er zuletzt 0,01 Prozent auf 33 485,93 Punkte gewann. Er hatte sich zuletzt aber auch besser entwickelt als seine New Yorker Indexkollegen, wie ein Wochenplus von 0,6 Prozent aktuell zeigt. Früh in der Woche war der bekannteste Wall-Street-Index auf den höchsten Stand seit gut sechs Wochen geklettert.

Andere Indizes drehten ins Plus, kommen damit aber bislang auf keine positive Wochenbilanz. Dazu zählt der marktbreite S&P 500 , der am Donnerstag um 0,27 Prozent auf 4101,62 Punkte stieg. An der Nasdaq wurden aus besonders deutlichen Anfangsverlusten besonders deutliche Gewinne: Nach zwei verlustreichen Tagen schaffte es der Auswahlindex Nasdaq 100 wieder über die Marke von 13 000 Punkten. Zuletzt legte er um 0,65 Prozent auf 13 051,97 Punkte zu. Er hat damit in dieser Woche aber noch etwa ein Prozent verloren.

Diskutiert wurde darüber, dass in den USA die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe deutlich höher ausgefallen ist als erwartet. Wirtschaftlich ist dies zwar ein schlechtes Zeichen und auch keine gute Vorgabe für den Jobbericht am Freitag. Die Kehrseite dessen ist aber, dass dies der US-Notenbank Fed bei ihrem Kampf gegen die Inflation in die Karten spielen könnte.

"Schon bald wird die Fed wahrscheinlich eine Fülle von Beweisen dafür haben, dass die Zinserhöhungen der Wirtschaft den Wind aus den Segeln genommen haben", sagte der Marktbeobachter Craig Erlam vom Broker Oanda. Sollte dies die Inflation bremsen, würden die erhofften Zinssenkungen schon im weiteren Verlauf des Jahres wahrscheinlicher und notwendiger.

Etwas mutiger wurden die Anleger unter diesen Umständen im Technologiesektor, wie die relative Stärke der Nasdaq-Börse zeigt. Im Dow setzten sich aus dieser Branche die Microsoft -Aktien an der Spitze mit einem Anstieg um zwei Prozent fest.

An der Nasdaq gerieten die Aktien des Unterkunft-Vermittlers Airbnb unter Druck und verloren zuletzt 4,5 Prozent. Hier wurde vom Bernstein-Analysten Richard Clarke auf einen Bericht verwiesen, wonach sich wichtige Vermieter zunehmend professionalisierten und dabei die Plattform mit Direktgeschäften umgingen.

Ins Blickfeld rückten ansonsten Analystenstudien. Im Technologiesektor wurden mit Applied Materials und KLA zwei Ausrüster der Chipindustrie davon belastet, dass die Experten von Exane BNP Paribas ihre Kaufempfehlung aufgaben. Die Papiere gehörten mit Abschlägen von 2,4 respektive 1,3 Prozent zu den klaren Verlierern an der Nasdaq.

JPMorgan senkte ausserdem die Bewertung von Mosaic auf "Neutral", was den Papieren einen Kursverlust von mehr als fünf Prozent einbrockte. Analyst Jeffrey Zekauskas näherte sich mit seiner deutlichen Kurszielsenkung auf 46 US-Dollar dem aktuellen Aktienkurs. Dies begründete er mit den erhöhten Wirtschaftsrisiken und deren Auswirkungen auf den Düngemittelkonzern./tih/he

(AWP)