Der Leitindex Dow Jones Industrial fiel um 0,73 Prozent auf 29 010,99 Punkte. Bei dem marktbreiten S&P 500 stand ein Abschlag von 0,41 Prozent auf 3625,68 Zähler zu Buche. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 verlor 0,43 Prozent auf 11 116,89 Punkte.

Die US-Notenbank Fed stemmt sich seit geraumer Zeit mit starken Zinserhöhungen gegen die hohe Inflation und hat weitere kräftige Zinserhöhungen signalisiert. Nun sagte die Vizechefin der Notenbank, Lael Brainard, zwar, dass man die Auswirkungen der steigenden Kreditkosten auf die Stabilität der Weltmärkte beobachten müsse. Die Anleger reagierten darauf jedoch nur kurz erleichtert.

Zuletzt überwog die Erkenntnis, dass sich der Preisauftrieb jüngst wieder verstärkt hat. Der auf den Konsumausgaben basierende Preisindex PCE stieg im Jahresvergleich und im Monatsvergleich stärker als erwartet.

Die Fed bevorzugt den Preisindikator PCE gegenüber dem bekannteren Verbraucherpreisindex CPI. Sie strebt eine Inflationsrate von zwei Prozent an. Die Notenbank stemmt sich seit einiger Zeit gegen die hohe Teuerung, indem sie ihren Leitzins in diesem Jahr um insgesamt drei Prozentpunkte angehoben hat. Für den Jahresverlauf werden weitere deutliche Anhebungen erwartet.

Auf Unternehmensseite brachen die Nike-Papiere nach der Vorlage von Geschäftszahlen und einem eingetrübten Ausblick um mehr fast zwölf Prozent ein. Damit waren die Anteilscheine des Sportartikelherstellers das klare Schlusslicht im Dow. Branchenkenner sprachen zwar von einem soliden ersten Geschäftsquartal, störten sich aber an den unerwartet schwachen Margen. Mehrere Häuser senkten ihre Kursziele. Analystin Kate McShane von Goldman Sachs etwa schrieb, dass der Abbau von Lagerbeständen zur unrechten Zeit der Profitabilität Gegenwind verschaffe. Dies könne in den kommenden Quartalen noch ein grösseres Thema werden.

Am S&P-500-Ende knickten die Papiere von Carnival um rund 21 Prozent ein. Die von der Kreuzfahrtgesellschaft gemeldete Auslastung für das dritte Geschäftsquartal enttäuschte. Dies weckte die Sorge, dass die Erholung der Nachfrage in der Branche länger auf sich warten lässt als erhofft.

Die Anteilscheine von Rent-A-Center sackten ähnlich stark ab. Der Vermieter für Elektroartikel und Möbel hatte mit seiner Prognose die Erwartungen verfehlt./la/he

(AWP)