Der Dow Jones Industrial stieg zwei Stunden vor Schluss um 2,16 Prozent auf 31 338,53 Punkte. Bei 31 370 Zählern hatte er im Verlauf ein Hoch seit zwei Wochen erreicht. Ende Mai gab es letztmals ein Wochenplus, nun aber steuert der US-Leitindex auf einen fast fünfprozentigen Wochengewinn zu. Der marktbreite S&P 500 legte am Freitag 2,39 Prozent auf 3886,38 Zähler zu.

Der technologielastige Nasdaq 100 erholte sich am Freitag ebenfalls deutlich um 2,38 Prozent auf 11 976,31 Punkte, zeitweise war er über die 12 000er Marke zurückgekehrt. Er steht ebenfalls auf dem höchsten Niveau seit zwei Wochen und hat bislang in dieser Woche sogar 6,3 Prozent zugelegt.

Als förderlich für die Erholung an den US-Börsen galten aktuelle Wirtschaftsdaten. Zwar ist die Stimmung der US-Verbraucher im Juni auf ein Rekordtief gefallen. Am Markt hiess es aber, deren Inflationserwartungen seien vom zuletzt berichteten 14-Jahres-Hoch zurückgekommen. Dies könnte etwas den Druck mildern, unter dem die Währungshüter derzeit stehen. Einem Marktbeobachter zufolge beginnen die Anleger allmählich damit, weitere Zinsschritte nach dem Dezember auszupreisen.

Auf Unternehmensseite sorgte der Logistiker Fedex für Gesprächsstoff mit einem überraschend guten Geschäftsausblick. Dieser liess die Aktien um 6,7 Prozent nach oben springen auf den höchsten Stand seit Februar. Auch wenn Lieferkettenprobleme sowie höhere Kosten der Branche zuletzt zu schaffen machen, erwirtschaftete der Konzern im jüngsten Geschäftsquartal deutlich mehr Umsatz. Auch der Betriebsgewinn stieg.

Generell konnten sich einige bislang im Juni wegen der Konjunktursorgen abgestraften Branchen kräftig erholen. Dies trieb die Anleger zurück in Dow-Papiere wie etwa jene des Softwarekonzerns Salesforce oder des Flugzeugbauers Boeing mit Anstiegen um sechs respektive fünf Prozent.

Führend in der US-Branchenwertung war aber der Bankensektor mit Anstiegen zwischen 5,2 und 7,4 Prozent bei den Branchenbesten Morgan Stanley , Goldman Sachs und Wells Fargo . Hier half es, dass die grössten Geldhäuser in den USA nach Einschätzung der Fed über eine krisenfeste Kapitalausstattung verfügen. Alle 34 Grossbanken bestanden den jährlichen Stresstest der Finanzaufseher.

Eine Rally legten ausserdem die Reisewerte hin, darunter Fluggesellschaften und Kreuzfahrtanbieter. Die Papiere der Airlines United , Southwest , American und Delta zogen zwischen 4,6 und 6,3 Prozent an, jene der Kreuzfahrt-Reedereien Carnival sowie Royal Caribbean sogar um bis zu 14 Prozent. Mit der Branche verbunden ging es für die Titel des Unterkunft-Vermittlers Airbnb um 7,5 Prozent hoch.

Mit einem Kurssprung um 28 Prozent sorgte ansonsten noch die Zendesk-Aktie für Aufsehen. Das Unternehmen könnte Kreisen zufolge kurz vor einer Übernahme durch eine Gruppe von Finanzinvestoren unter der Führung von Hellman & Friedman und Permira stehen./tih/mis

(AWP)