In der vergangenen Woche war die Hoffnung auf neuen Schwung nach oben für die Anleger endgültig geplatzt. Die US-Notenbank Fed und auch die Europäische Zentralbank (EZB) hatten zwar ihre Leitzinsen nicht mehr so stark angehoben wie bisher; gleichzeitig machten die Währungshüter aber klar, dass die Phase der Leitinzinsanhebungen noch längst nicht beendet ist. Damit hatten sie viele Marktteilnehmer enttäuscht, die mit einem schon bald gemässigteren Vorgehen gerechnet hatten. Der Dax war auf Wochensicht um mehr als drei Prozent gefallen.

Damit steht vor die Marke von 14 000 Punkten im deutschen Leitindex im Fokus. Ein längerfristiges Unterschreiten dieser psychologisch wichtigen Hürde dürften viele Marktteilnehmer als negatives Signal werten, erläuterte Börsenkenner Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Richtig eintrüben würde sich das Bild allerdings, wenn der Dax nachhaltig unter seine 200-Tage-Linie falle, ergänzte der Börsenkenner. Die exponentielle 200-Tage-Linie, die als Gradmesser für den längerfristigen Trend gilt, lag zuletzt bei 13 751 Punkten.

Nicht vergessen werden darf aber auch, dass der Dax im Zuge seiner Rally ab Ende September in der Spitze mehr als 20 Prozent gewonnen hatte. Die jüngste Konsolidierung sei deshalb noch kein Grund zur Panik, so Altmann.

Die weitere Richtung am Markt könnten vor Weihnachten noch einige Konjunkturdaten bestimmen. Als Highlight am Montag gilt der Ifo-Geschäftsklimaindex, Volkswirte rechnen nach dem Tief im September mit einem Anstieg den dritten Monat infolge.

Auf Unternehmensseite beginnt die Woche mit einer Neuordnung der Dax-Familie. So findet sich etwa ab sofort der Sportwagenbauer Porsche in der obersten Börsenliga wieder, wo er den Sportartikelhersteller Puma ersetzt, der in den MDax abgestiegen ist.

Der Batteriehersteller Varta musste dafür in den SDax weichen. Ausserdem tauschte der Bioethanolhersteller Verbio seinen Platz im SDax-mit dem bisherigen MDax-Mitglied Deutsche Wohnen . Zudem gibt es noch einige weitere Änderungen im Index für die kleineren Werte.

Unterdessen sollen an diesem Montag die Uniper -Aktionäre auf einer ausserordentlichen Hauptversammlung die Rettung des schwer angeschlagenen Energiekonzerns durch eine weitgehende Verstaatlichung absegnen.

Vorbörslich fielen Rheinmetall -Aktien mit deutlichen Abschlägen auf. Börsianer verwiesen zur Begründung auf die Pannenserie beim Schützenpanzer Puma, der jüngst bei einem wichtigen Training der Bundeswehr wegen technischer Mängel komplett ausgefallen sein soll.

Auch ProSiebenSat.1 könnte einen Blick wert sein mit einem deutlichen vorbörslichen Kursplus./tav/mis

(AWP)