Im bisherigen Wochenverlauf hat der Dax bislang 0,9 Prozent hinzugewonnen und könnte so - nach einem ungewöhnlich starken Juli - bereits die zweite Augustwoche mit Gewinnen abschliessen. Vor allem die Hoffnung auf ein langsameres Tempo bei den US-Zinserhöhungen gab vor dem Hintergrund etwas moderaterer Inflationsdaten in der zu Ende gehenden Woche Auftrieb. Dennoch gelang es dem deutschen Börsenbarometer trotz mehrerer Anläufe charttechnisch betrachtet nicht, den bei etwa 13 700 Punkten verlaufenden 100-Tage-Durchschnitt nachhaltig hinter sich zu lassen. Er gilt als Indikator für den mittelfristigen Trend.

Die Experten der Credit Suisse sind nach der kräftigen Erholung der Aktienmärkte seit einigen Wochen inzwischen skeptisch geworden, ob sich das Niveau noch ausbauen oder auch nur halten lässt. Sie revidierten daher ihre taktische Empfehlung, Aktien in den Portfolios als Anlageklasse überzugewichten, und raten nur noch zu einer neutralen Positionierung. Dabei verwiesen sie auf die hohe wirtschaftliche Unsicherheit und Risiken für die Unternehmen sowie die Erholung des marktbreiten und daher viel beachteten US-Index S&P 500 . Dieser habe sich bereits "um 15 Prozent erholt, was mit der durchschnittlichen Erholung der Vergangenheit übereinstimmt".

Was die Berichterstattung hierzulande angeht, stehen Zahlen von Freenet, Patrizia, Jungheinrich und Knorr-Bremse im Blick. Der Mobilfunk-Anbieter Freenet erhöhte nach guten Geschäften im zweiten Quartal die Prognose für das operative Jahresergebnis, was den Aktien vorbörslich auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss bereits Gewinne eintrug. Laut Goldman-Analyst Andrew Lee zeigen Zahlen und Ausblick, dass sich die Perspektiven für Wachstum und freie Mittelzuflüsse verbessern.

Leicht im Plus zeigte sich auf Tradegate auch die Aktie des Immobilieninvestment-Anbieters Patrizia . Dieser bestätigte nach einem soliden und ergebnisseitig besser als erwartet ausgefallenen ersten Halbjahr seine Jahresprognose. Jungheinrich und Knorr-Bremse zeigten sich vorbörslich dagegen auf Tradegate schwächer.

Analystenurteile dürften ebenfalls die eine oder andere Aktie bewegen. So gab die britische Grossbank HSBC ihre neutrale Haltung für das Papier des Krankenhausbetreibers und Herstellers medizinischer Produkte auf und stufte es auf "Buy" hoch. Die britische Investmentbank Barclays ist nach dem vorgelegten Zahlenwerk des Werbespezialisten Ströer und der aktuellen Bewertung der Aktie nun positiver gestimmt und hob sie von "Underweight" auf "Equal Weight".

Das Analysehaus Jefferies strich ihr "Underperform"-Urteil für SMA Solar . Die Profitabilität des Solartechnikkonzerns dürfte der von Wettbewerbern zwar mittelfristig deutlich hinterherhinken und sich auch bei den Marktanteilen nur langsam erholen, das Marktumfeld spreche aber für die Aktie, hiess es./ck/jha/

(AWP)