Knapp eine Stunde vor dem Börsenauftakt signalisierte der X-Dax für den deutschen Leitindex ein kleines Minus von 0,07 Prozent auf 15 621 Punkte. Der EuroStoxx 50 wird ebenfalls etwas schwächer erwartet.

Am zweiten Tag seines Auftritts vor dem Kongress hatte US-Notenbankchef Jerome Powell die Sorge vor doch wieder schneller steigenden Leitzinsen etwas gedämpft. "Wir haben noch keine Entscheidung über die März-Sitzung getroffen", sagte er. Seine Aussagen am Dienstag vor dem Bankenausschuss des US-Senats hatte der Markt noch klar in Richtung erneut deutlicherer Zinsanhebungsschritte interpretiert.

Hierzulande setzt sich die Berichtssaison mit zahlreichen Unternehmen fort. Vor allem Dividenden stehen an diesem Tag im Blick. Die Deutsche Post meldete ein Rekordjahr, rechnet für 2023 aber mit einer Abkühlung der Geschäftsdynamik. Der Konzern erhöhte dennoch die Dividende und weitet sein Aktienrückkaufprogramm aus. Auf der Handelsplattform Tradegate legte die Aktie Gelb im Vergleich zum Xetra-Börsenschluss am Vortag zu.

Auch Hannover Rück will nach einem Rekordgewinn im vergangenen Jahr mehr Geld an die Anteilseigner ausschütten, teilte aber Basis-Dividende und Sonderdividende neu auf. Das scheint den Anlegern nicht zu schmecken. Die Aktie des weltweit drittgrössten Rückversicherers gab auf Tradegate nach.

Deutlich schwächer zeigten sich auf Tradegate ausserdem die im MDax notierten Papiere des Immobilienunternehmens LEG . Nach einem guten Geschäftsjahr schaut dieses mit einer Mischung aus Optimismus, aber auch Vorsicht auf das Jahr 2023. Hier soll die Hauptversammlung etwa einer Aussetzung der Dividende zustimmen. Im Vorjahr hatte LEG noch 4,07 Euro je Aktie gezahlt. Der Chipindustrie-Zulieferer Siltronic hält die Dividende nach einem deutlichen Gewinnanstieg im Jahr 2022 dagegen stabil.

Der Stahlhändler Klöckner & Co oder auch der Solartechnikhersteller SMA Solar machten Aussagen zum neuen Jahr. KlöCo erwartet etwa einen weiteren Gewinnrückgang. Trotz gestiegener Stahlpreise zu Jahresbeginn geht das Unternehmen insgesamt von einem niedrigeren Preisniveau für das Jahr aus. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) soll auf einem 'starken Niveau" liegen, jedoch unter dem Vorjahreswert. SMA peilt dank der inzwischen wieder deutlich verbesserten Liefersituation im laufenden Jahr deutliche Zuwächse für den Umsatz und das operative Ergebnis an./ck/mis

(AWP)