Im Zuge der anhaltenden Verunsicherung in der europäischen Bankenbranche war der Dax tags zuvor mit zunächst 14 458 Punkten auf das tiefste Niveau seit den ersten Tagen des Jahres abgesackt. Er schaffte dann aber eine imposante Erholung um zeitweise mehr als 500 Punkte und schloss klar im Plus. Auch im Bankensektor setzte sich letztlich die Erleichterung über die Rettung der Credit Suisse durch eine Übernahme durch die UBS durch.

Die Erleichterungsrally, wie sie die Experten der Commerzbank nennen, setzte sich nach robuster Wall Street am Morgen in Asien fort. Weiter warten die Anleger mit Spannung, wie die US-Notenbank Fed am Mittwoch auf die Turbulenzen an den Finanzmärkten reagiert. Laut der Commerzbank preist der Markt nicht einmal mehr einen Zinsschritt 25 Basispunkte voll ein, sondern sieht nur noch eine kleine Chance dafür.

Commerzbank-Expertin Antje Praefcke vergleicht den US-Zinsentscheid mit einem Griff in die Pralinenschachtel. "Meines Erinnerns nach gingen die Erwartungen vor einer Zinssitzung der Fed noch nie so weit auseinander, von 0 über 25 bis 50 Basispunkte", schrieb sie am Morgen. Das sei auch nachvollziehbar, da die Probleme im Bankensektor ja von den USA ausgegangen seien.

Mit 1,6 Prozent sind die RWE -Aktien im Dax ein vorbörslich grösserer Gewinner - neben den weiter stabilisierten Banken. Mit Blick auf den finalen Jahresbericht des Energiekonzerns lobten Händler einen soliden Ausblick. Lob gab es auch für die Dividende, die mit einem Euro für 2023 höher sein werde als gedacht.

Zahlen gab es in der Dax-Indexfamilie noch von Amadeus Fire , Pfeiffer Vacuum und Hella . Gut an kamen diese an der Börse vor allem mit Blick den Personaldienstleister Amadeus, dessen Titel wegen eines optimistischen Ausblicks vorbörslich um 4,7 Prozent anzogen. Das Unternehmen erwartet im neuen Geschäftsjahr weitere Zuwächse bei Umsatz und operativem Ergebnis. Die Aktionäre sollen ausserdem eine deutlich höhere Dividende erhalten.

Thyssenkrupp gehörten ferner mit drei Prozent zu den vorbörslichen Gewinnern. Hier rückt nach einem "Handelsblatt"-Artikel die Zukunft der Stahlsparte in den Blick. Darin heisst es, die mit dem Verkauf beauftragte Investmentbank Goldman Sachs habe mit dem Finanzinvestor CVC einen möglichen Käufer gefunden, der nach Informationen des Handelsblatts einen Euro bieten will. Damit komme wieder neuer Schwung in die Angelegenheit, sagte ein Händler.

Nachrichten gab es noch von Vantage Towers : Wenig überraschend sollen die Aktien der Ex-Vodafone-Tochter nach nur etwas mehr als zwei Jahren an der Börse wieder vom Kurszettel verschwinden. Der Vorstand des Unternehmens habe mit dem neuen Eigentümer Oak Holdings einen Vertrag über den Rückzug von der Börse abgeschlossen, teilte der derzeit noch im MDax gelistete Funkturmbetreiber mit./tih/mis

(AWP)