Der X-Dax als Indikator signalisierte am Freitag für den Dax rund eine Dreiviertelstunde vor dem Börsenbeginn ein Plus von 0,6 Prozent auf 14 522 Punkte, womit sich die Gewinne der ersten Handelswoche des Jahres auf mehr als vier Prozent summieren würden. Der EuroStoxx 50 , Leitindex der Eurozone, wird am Freitag ebenfalls mit plus 0,6 Prozent erwartet.

"Mit dem Arbeitsmarktbericht steht in den USA das erste Börsen-Highlight des noch jungen Jahres an", schrieb Portfoliomanager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Unerwartet robuste Daten könnten die Notenbank Fed dazu veranlassen, die Zinsen länger und insgesamt stärker zu erhöhen und sie anschliessend längere Zeit auf erhöhtem Niveau zu belassen. Für dieses Szenario habe am Vortag der ADP-Arbeitsmarktbericht einen Vorgeschmack gegeben. Für Anleger am Aktienmarkt sind solche Aussichten wenig verlockend, da so die Attraktivität anderer Anlageformen wie etwa Anleihen steigt.

Die Experten der Helaba begründen die gute Stimmung der Anleger am hiesigen Markt derzeit vor allem mit "Zuversicht, dass der wirtschaftliche Abschwung nicht zu stark und die Zinssteigerungen gleichzeitig nicht mehr allzu deutlich ausfallen werden". Beides zusammen allerdings berge einen gewissen Widerspruch und "bietet Potenzial für Schwankungen, insbesondere nach der deutlichen Erholung der letzten Wochen". Stützend dürfte für den deutschen Markt zudem wirken, dass die einflussreiche US-Bank Citigroup empfiehlt, europäischen Aktien im Portfolio mehr Gewicht zu geben und die Finger von US-Aktien zu lassen.

Unter den Einzelwerten könnten die Aktien von Rheinmetall einen Blick wert sein. Im Vergleich zum Xetra-Schluss legten sie auf der Handelsplattform Tradegate auffällig zu. Am Markt wurde auf Lieferungen von Schützenpanzer des Typs Marder an die Ukraine verwiesen. Zudem wird Rheinmetall als Nachfolger im Dax für die Linde -Aktie gesehen, sobald der Industriegasehersteller und Anlagenbauer hierzulande von der Börse geht.

Delivery Hero könnten schwächeln, nachdem Finanzchef Emmanuel Thomassin Aktien des Online-Essenslieferanten im Wert von etwa 1,4 Millionen Euro verkauft hat. Vorbörslich allerdings reagierten sie nicht.

Ansonsten dürften vor allem Umstufungen bewegen: So äusserte sich die US-Bank Morgan Stanley negativ zu Bayer und Morphosys und stufte die Agarchemie- und Pharmaaktie auf "Equal-weight" ab und die des Biotech-Unternehmens auf "Underweight" ab. Zugleich wird das Papier des Pharma- und Spezialchemieherstellers Merck KGaA nun positiv gewertet und auf "Overweight" hochgestuft./ck/jha/

(AWP)